Feldhase sitzt im Gras
Gernot Heigl, Vorarlberger Jagdverband
Gernot Heigl, Vorarlberger Jagdverband
Gesundheit

Erster Fall von Hasenpest aufgetreten

Das Land Kärnten hat am Freitag über den ersten Fall von Tularämie (Hasenpest) in Kärnten informiert. Ein Tier in Grafenstein ist betroffen. Da die Krankheit auch für Menschen hoch ansteckend ist, dürfen tote oder kranke Feldhasen nicht berührt werden.

Bei einem in der Gemeinde Grafenstein aufgefundenen Feldhasen wurde erstmals in Kärnten Tularämie festgestellt. Wenige Keime des Erregers Francisella tularensis genügen, um eine Infektion beim Menschen auszulösen, hieß es in einer Aussendung von Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP). Das Bakterium befällt vor allem wildlebende Hasen, Kaninchen und Nagetiere wie Mäuse, Ratten und Eichhörnchen.

Übertragung durch Heu oder Stroh möglich

Infizierte Tiere können die Krankheit aber auch auf den Menschen übertragen. Es kann zu Kontakt- und Schmierinfektion und zu einer Infektion durch Spritzer erregerhaltiger Flüssigkeiten kommen, vor allem beim Zerlegen von Feldhasen. Aber auch durch Zeckenbisse und Insektenstiche ist eine Infektion möglich. Es kann auch zu einer Staub- oder Tröpfcheninfektion beim Abhäuten oder Zerlegen von infizierten Feldhasen und bei Arbeiten mit landwirtschaftlichen Produkten wie Heu, Stroh, Getreide und Zuckerrüben kommen, wenn diese mit Exkrementen oder Kadavern von Mäusen kontaminiert sind. Eine Übertragung durch kontaminierte Lebensmittel und Wasser ist somit laut AGES möglich.

Hunde an der Leine halten

Als Vorsichtsmaßnahme appelliert Gruber daher dringend an die Bevölkerung, aufgefundene verendete Feldhasen keinesfalls anzugreifen. „Insbesondere im betroffenen Gebiet ersuche ich Hundebesitzer, ihre Hunde bei Spaziergängen in der Natur an die Leine zu nehmen. Wer einen verendeten Hasen entdeckt, sollte sich umgehend an den vor Ort zuständigen Jäger wenden“, so Gruber.

Die Kärntner Jägerschaft sei informiert und werde die Bergung des Tieres vornehmen. Aufgrund des ersten Nachweises wird nun jeder tot aufgefundene Feldhase von Landesseite in einem Labor untersucht, um festzustellen, ob er an Hasenpest verendete.

Symptome beim Menschen

Beim Menschen entsteht meist an der Kontaktstelle ein schmerzloses Geschwür. Häufige Symptome sind Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und eine schmerzhafte Schwellung der regionalen Lymphknoten. Es kann zu unterschiedlichen Krankheitsverläufen mit unterschiedlichen Symptomen wie z. B. Rachenentzündung, Erbrechen, Durchfällen und Bauchschmerzen kommen. Behandelt wird eine Infektion mit Antibiotika.