Rettung Gratschenitzen
Bergrettung Villach
Bergrettung Villach
Chronik

Wanderer bekam Angst vor Wölfen

Am späten Montagnachmittag hat ein 19-Jähriger aus Villach alleine eine Wanderung auf die Gratschenitzen (St. Jakob im Rosental) unternommen. Er hörte laut eigener Aussage Tierlaute, dachte an Wölfe und traute sich nicht mehr weiter. Er wurde von der Bergrettung Villach ins Tal gebracht.

Gegen 17.00 Uhr begann der 19-Jährige alleine seine Wanderung. Etwa zwei Stunden später hörte er mehrere Tierlaute, die seiner Meinung nach von Wölfen kamen. Deshalb traute er sich nicht mehr, weiterzugehen und setzte telefonisch einen Notruf ab.

Laut Bergrettung war der 19-Jährige im steilen Gelände nicht mehr voran gekommen. Aufgrund der eingebrochenen Dunkelheit und des nassen und abschüssigen Geländes habe der junge Mann angerufen und der Leitstelle die ungefähren Koordinaten mitgeteilt. Die Bergrettung Villach samt Notarzt und zwei Beamte der Polizeiinspektion St. Jakob im Rosental bildeten drei Suchtrupps und begannen den Aufstieg.

Vorfall mit einem Wolfsrudel

Unverletzt gefunden

Der 19-Jährige wurde auf etwa 1.225 Metern, kurz unterhalb des Gipfels Gratschenitzen, gefunden. Mit Seilsicherung wurde er von der Bergrettung ins Tal begleitet. Im Einsatz standen insgesamt 18 Mitglieder der Bergrettung Villach und die Streife St. Jakob im Rosental1.

Was die Tierlaute betraf, hörten die Retter nichts mehr davon, in der Dunkelheit sahen sie auch keine Spuren. Ein Jäger meinte, es hätte sich auch um Laute von Goldschakalen handeln können, die sich seit einigen Jahren in diesem Gebiet ansiedeln.

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Rettung Gratschenitzen
Bergrettung Villach
Rettung von der Gratschenitzen
Bergrettung Villach
Rettung Gratschenitzen
Bergrettung Villach

Tierlaute schwer zu unterscheiden

In der Gegend gebe es beide Wildtierarten, den Wolf und den Goldschakal, bestätigte der Wildbiologe des Landes Roman Kirnbauer: „Also wir hatten heuer im Frühjahr Wolfslosung aus der Gegend gesammelt, auch einige Risse an Muffelwild, wo ein Wolf quasi genetisch nachgewiesen wurde. Also das könnte auch durchaus realistisch sein.“

Goldschakale gebe es auch einige, teilweise sogar im Rudelverband, sagte Kirnbauer. Für einen Laien seien die Laute dieser Tiere schwer zu unterscheiden: „Also man könnte es ja auch eventuell mit einem Hundegeheul verwechseln, was ja mitunter am Rande der Siedlungsgebiete oder im Siedlungsgebiet auch vorkommen kann. Also das da zu unterscheiden, ist glaube ich ein bisschen schwierig.“

Wanderungen besser bei Tageslicht machen

Kirnbauer sagte, würde er in der Nacht im Wald Tierlaute wahrnehmen, würde er mit einem Licht versuchen festzustellen, um was für ein Tier es sich handelt. Weil diese Tiere vor Lärm flüchten, würde er außerdem nicht durch den Wald schleichen, sondern durch Rufe oder lautes Klatschen auf sich aufmerksam machen: „Wobei die Tiere sollten auch einmal ihre Ruhe haben und vielleicht sollte man diese Aktivitäten im Tageslichtbereich durchführen.“