Es geht um nichts Geringeres als die Rettung der Welt, im echten Leben und auch im Welt-Klimaspiel. Auf dem Brett spiegeln sich die Krisen des realen Lebens wider: Es geht um Naturkatastrophen, Fluchtbewegungen, Kohlekraftwerke oder Protestmärsche.
Weltklimaspiel
Spielentwickler Matthias Mittelberger von der Weitblick GmbH: „Man kriegt die Klimakrise in all ihren Dimensionen um die Ohren geschlagen, das ganze Welttheater und man hat 100 Jahre Zeit, die Welt zu retten. Wir arbeiten ein bisschen mit dem Pariser Klimaabkommen. Netto Null im Jahr 2050 ist ein Ziel, das in der Regel kommuniziert wird. Dann geht es darum, die Welt so nachhaltig wir möglich umzubauen.“

Spielerinnen übernehmen Rollen in der Welt
Die Spielerinnen und Spieler übernehmen gewichtige Rollen: Manche sind Regierungsmitglieder, andere vertreten den Energie- oder Landwirtschaftssektor. Beteiligt sind auch eine Friedensorganisation und die Zivilgesellschaft. Die Jugendlichen können in diesem Rollenspiel erleben, wie die Welt auf ihr Handeln reagiert. Pascal Schweighofer spielt einen Regierungsvertreter: „Die Herausforderung ist, das Volk glücklich zu machen, alle zehn Jahre kommen Naturkatastrophen dazu, das ist schwierig zu bewältigen.“

Corinna Wutte spielt die Zivilgesellschaft. Es gehe darum: „Dass die Staaten und Präsidenten keinen Mist bauen und wenn sie es doch tun, dagegen zu protestieren oder zu streiken. Bei den Kooperationen bin ich dafür zuständig, dass die Arbeitsverhältnisse gut sind.“ Die Aktionen – von Organisationsgründungen bis hin zu Rohstoff-Einkäufen – erfolgen auf dem Smartphone über eine App. Auf dem Spielbrett werden diese Aktionen dann sichtbar gemacht.

Spielleiter werden noch gesucht
Die Veranstalter, der Wissenschaftsverein Kärnten „Landschaft des Wissens“ und das Educational Lab, wollen das Projekt Welt-Klimaspiel ausweiten, so Maria Mack von der Landschaft des Wissens: „Wir werden das Spielbrett anschaffen und wollen den Jugendlichen anbieten, das Spiel drei Tage lang zu spielen.“
Gesucht werden nun noch Spielleiterinnen und -leiter. Das Spiel wurde bereits 25 Mal gespielt, bis jetzt löste jede Gruppe die Klimakrise. Das stimmt zumindest ein Stück weit zuversichtlich, auch in der echten Welt.
Urvater „Ökolopoly“
Ein verwandtes Spiel gab es in den 80er Jahren, entwickelt vom Kybernetiker Frederic Vester. „Ökolopoly“ ist noch ein reines Brettspiel und simuliert durch das Drehen von Rädern die Zusammenhänge zwischen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt in einem Ballungsraum. Dreht man ein Rad, dann bewegen sich hier – oft unerwartet – andere mit. Auch hier agieren die Spieler als Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft und versuchen, das System in seinen Wechselwirkungen zu steuern. Es hat kein eigentliches Ziel bzw. Spielende, sondern soll Aktionen und Reaktionen aufzeigen und bewusst machen.