Das Klagenfurter Ensemble bringt zum ersten Mal ein Werk von Autorin Anna Baar auf die Bühne, kämpft aber mit krankheitsbedingten Ausfällen.
Regisseurin Angie Mautz sagte, die Produktion sei für sie unfassbar „anstrengend, aber auch wunderschön“: „Ich habe selten eine so anstrengende Produktion gemacht. Mir liegt wahnsinnig viel an diesem Text. Das ist einmal ganz etwas Wichtiges für mich, das auf die Bühne zu bringen.“
Auch der Text macht es den Theaterleuten nicht leicht. Anna Baars „Nil“ gehört sicher zu den komplexeren Romanen der Gegenwartsliteratur, ist ein Gedankenstrom ohne greifbare Handlung. Erzählerin und Erzählfigur ringen um das, was geschieht, wobei überraschend viele poetische Passagen des Romans eins zu eins in den Theatertext einflossen.
Fellini-Filme inspirierten Regisseurin
Was die Dramatisierung anbelangt, wollte sich Autorin Anna Baar nicht einmischen: „Ganz im Gegenteil. Es wäre ein großes Risiko, wenn ich als totale Laiin in dramaturgischen Fragen mich da einmischen würde. Nachdem ich mich für einen schwierigen Menschen halte, habe ich mir von vornherein gedacht, das möchte ich denen, die es können, gar nicht antun.“
Regisseurin Angie Mautz bringt „Nil“ als Liebesgeschichte mit sich selbst auf die Bühne. Für ihre Inszenierung orientierte sie sich an alten Fellini-Filmen. Darin würden Gespenster auftreten oder Leute, die gar nicht wirklich vorkommen, die vielleicht da sind oder nicht: „Das als Ausgangspunkt für meine ästhetische Darstellung zu nehmen, hat wahnsinnig viel Spaß gemacht und ist unglaublicherweise ganz gut gelungen.“
Nil Theaterhalle
Termine
Neuer Premiertermin ist der 3. November. Auch drei Zusatzvorstellungen wurden eingeplant. Zu sehen ist Nil mit Nadine Zeintl, Gernot Piff, Gerhard Lehner und Roswitha Sukup bis 18. November in der Theaterhalle 11.