Die Tribünen in der Nockhalle in Radenthein bleiben in diesem Winter leer, die Lichter werden nicht angehen, und auf dem Boden wird auch kein Eis aufgebracht. Denn alles ist zu teuer. Die Stadtgemeinde Radenthein kann sich den Betrieb heuer das erste Mal seit 15 Jahren nicht mehr leisten, sagte Bürgermeister Michael Maier (ÖVP): „Die derzeitigen Kosten, vor allem die Energiekosten, haben uns in eine Lage gebracht, wo wir es uns aus eigener Kraft nicht mehr leisten können. Leider gibt es seitens Bund und Land keine Möglichkeiten, den laufenden Betrieb zu unterstützen. Wir sind auf uns allein gestellt. Und die Finanzkraft von Radenthein lässt es unter den derzeitigen Bedingungen nicht zu.“
Allein in den vergangenen dreizehn Jahren kostete die Eishalle die Stadtgemeinde 3,6 Millionen Euro. Jetzt sucht man nach Betreibern und Alternativlösungen, bis die gefunden sind, müssen die Eishockeyspieler nach Spittal bzw. Bodensdorf ausweichen.
Betrieb in Wolfsberg bis Jahresende gesichert
Auch in der Wolfsberger Eishalle befindet sich noch kein Eis auf der Spielfläche. Doch die Vorbereitungen für die Wintersaison laufen zumindest, und bis spätestens Mitte November kann wieder Eishockey gespielt werden. Zumindest bis Jahresende ist der Betrieb sichergestellt, sagte Christian Schimik von den Wolfsberger Stadtwerken: „Derzeit erstellen wir das Budget für das nächste Jahr, und da müssen die enormen Kostensteigerungen, die in diesem Jahr aufgetreten sind, berücksichtigt werden.“ Der Abgang für die Wolfsberger Stadtwerke, die die Eishalle betreiben, wird zunehmend höher, die Kosten seien heuer im zweistelligen Prozentbereich gestiegen.
Villach: Keine Einwände gegen zweite Eishalle
In Villach hingegen wird eine zweite Eishalle gebaut. Hier wird auch das Bundesleistungszentrum für Damen-Eishockey untergebracht. Nach der öffentlichen Bauverhandlung am Dienstag, bei der auch die Pläne präsentiert wurden, gab es keine Einwände. Jetzt kann die Bauausschreibung beginnen, sagte Alfred Winkler vom Magistrat: „Wir gehen davon aus, dass wir Ende nächsten Jahres mit dem Bau beginnen werden.“
„Betrieb wird sich nie rechnen“
Zwölf Millionen Euro Förderung kommen von Bund und Land für die zweite Villacher Eishalle, den Rest muss die Stadt stemmen. Die Gesamtkosten betragen 23 Millionen Euro. Der Betrieb der Eishalle ist aber auch für die Draustadt ein Verlust, so Winkler: „Das wird sich nie rechnen, das ist vergleichbar mit einem Theater oder einer Therme. Entweder man entscheidet sich dafür, eine Infrastruktur zu schaffen für den Sport, oder man lässt es sein. Aber ich denke, nachdem wir in Kärnten zwei erstklassige Vereine haben und viele Jugendliche diesen Sport ausüben wollen, macht das Sinn.“ Bis die alte Halle saniert und die zweite Halle fertig ist, wird es aber noch zwei bis drei Jahre dauern.
Situation der Eishallen in Kärnten
Klagenfurt Spielort der Frauen-B-WM 2024
Gute Nachrichten gibt es auch für die Eishockeyfans in der Landeshauptstadt: Der Österreichische Eishockeyverband (ÖEHV) hat sich für Klagenfurt als Spielort der Frauen-WM 2024 der Division 1A (B-WM) entschieden. Die Matches mit den Turnierteilnehmern Österreich, Südkorea, Ungarn, Frankreich, Niederlande und Norwegen werden demzufolge vom 21. bis 27. April 2024 in der Horten-Arena über die Bühne gehen. Als alternativer Spielort war seit dem Zuschlag am 6. Oktober Linz im Gespräch.