Auf dem Sonnblick wurden Freitagmittag 154 km/h gemessen, mit 140 km/h fegte der Föhnsturm über den Dobratsch und immerhin 86 km/h wurden auf der Gerlitzen im Bereich der Kanzelhöhe gemessen, Tendenz steigend. Aber auch in den Tälern hinterließ der Föhn bereits Spuren. Die höchste Windgeschwindigkeit im Tal wurde in Mallnitz mit 95 km/h gemessen.
Sturm verursacht Stromausfälle
Die außerwöhnliche Föhn-Wetterlage hat am Freitag im ganze Land für stürmische Zeiten gesorgt. Umgestürzte Bäume haben in Folge Straßen blockiert und Stromleitungen gekappt. Bis zu 6.000 Haushalte waren ohne Strom. Besonders betroffen waren die Bezirke Spittal, Klagenfurt Land und Villach Land.
Betroffen waren die Bezirke Spittal und Villach Land, aber auch aus Eisenkappel, aus dem Rosental und dem Drautal gab es Schadensmeldungen. Wie die Katschberg Straße wurde wegen des Sturms auch die Großglockner Hochalpenstraße gesperrt. Aufgrund eines Stromausfalls war am Nachmittag auch der Katschbergtunnel zwischen Kärnten und Salzburg längere Zeit in beiden Richtungen gesperrt. Am frühen Abend war der Tunnel wieder offen.
Manche Schadstellen nicht erreichbar
Seit den Mittagsstunden gab es für die Feuerwehren in Kärnten mehr als 100 Einsätze. Immer wieder wurden Bäume umgerissen und Stromleitungen gekappt. Zeitweise waren kärntenweit 6.000 Haushalte ohne Strom, sagte Robert Schmaranz von Kärnten Netz am Nachmittag. Immer wieder komme es zu neuen Störungen: „Aktuell sind es noch rund 4.000 Haushalte ohne Stromversorgung. Der Schwerpunkt liegt im Mölltal, am Katschberg, in den Nockbergen, aber auch in der Gemeinde Arnoldstein.“
Wann die betroffenen Haushalte wieder mit Strom versorgt werden können, lasse sich nur schwer abschätzen, sagte Schmaranz: „Es wird Stellen geben, die nicht erreichbar sind, wo wir auch mit unseren Fahrzeugen nicht hinkommen. Und wir mussten natürlich auch dort und da schon arbeiten, abbrechen aufgrund des Sturms, weil auch das Gefährdungspotenzial für unsere Monteure zu hoch war.“
Sturmwarnung auch in Abendstunden aufrecht
Die Sturmwarnung bleibe aufrecht, auch in den Abendstunden, sagte Meteorologe Gerhard Hohenwarter von Geosphere Austria: „Die Böen werden verbreitet nochmals 60 bis 80 Kilometer pro Stunde erreichen. Punktuell sind sogar nochmals an die 100 km/h möglich. Entwarnung gibt es dann wahrscheinlich für ganz Kärnten erst ab Mitternacht, wenn dieses ganze System wirklich abgezogen ist.“
Laut Vorhersage muss bis in die Nacht hinein in ganz Kärnten mit teils heftigen Sturmböen und Gewittern gerechnet werden. Diese Gewitter werden dann recht verbreitet und in sehr kurzer Zeit sehr kräftige Niederschläge bringen, sagte Hohenwarter.