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Wirtschaft

Klagenfurter Wirtschaft pessimistisch

Die Wirtschaft in Klagenfurt geht pessimistisch in diesen Herbst und Winter. Das zeigen die Ergebnisse einer Umfrage und der Wirtschafts- und Konjunkturkonferenz. Der Fachkräftemangel, die hohen Kosten für Personal und die Energie samt Inflation drücken die Stimmung gehörig.

Die Klagenfurter Herbstkonjunkturumfrage unter 200 Unternehmern zeigt, dass die Stimmung schon einmal besser war. Sie ist in allen Punkten negativ, außer beim Preisniveau. Es sei getrieben von hohen Löhnen, Energie- und Materialkosten. Wirtschaftskammerbezirksgeschäftsführer Markus Polka: „Nachdem wir ja die kärntenweiten Zahlen schon im Mai bekommen haben, waren die Klagenfurter Zahlen nicht wirklich überraschend. Die Klagenfurter Betriebe schauen unter Anführungszeichen etwas positiver in die Zukunft, aber die Erwartungen sind noch immer im deutlichen negativen Bereich.“

Politik will mit unterschiedlichen Maßnahmen gegensteuern

Die Politik will gegensteuern. Wie, sind sich die Parteien im Rathaus aber uneinig. Bürgermeister Christian Scheider vom Team Kärnten sagt, es müsse überlegt werden, in welchen Bereichen die Auftragserteilungen vorgezogen werden können, um Betrieben entgegenzukommen.

Laut Stadträtin Sandra Wassermann von der FPÖ werde im Straßenbaubereich versucht, die Wertschöpfung in Klagenfurt zu belassen. Bei der Auftragsvergabe hätten stadteigene Unternehmen den Vorzug. Finanzreferent Philipp Liesnig von der SPÖ kämpft zwar mit einer leeren Stadtkasse, Projekte zur Konjunkturbelebung seien aber dennoch möglich, sagt er.

Projekte zurückstellen

Es sei eine Frage der politischen Prioritätensetzung, sagte Liesnig: „Wenn jetzt dann bei uns auf der Agenda steht, die Grundsanierung des Domplatzes als Amtsgebäude und das 28 Millionen Euro ausmacht und wir wissen, dass wir andere Prioritäten zu setzen haben, dann ist das ein Projekt, das wir zurücklegen werden müssen, weil wir es jetzt nicht realisieren werden können.“

Julian Geier, stellvertretender Klubobmann der ÖVP, will trotz aller düsteren Aussichten die Menschen dazu ermutigen, unternehmerisch tätig zu sein: „Diese Aufgabe hat die Politik, den jungen Menschen diesen Mut mitzugeben.“

Große Skepsis wegen Koralmbahn

Jedes zweite Unternehmen in Klagenfurt erwartet sich nichts von der Eröffnung der Koralmbahn. Jeder dritte Betrieb hat hingegen Angst, Fachkräfte dadurch an die Steiermark zu verlieren. Dieses Ergebnis brachte die Konjunkturumfrage ebenfalls zutage.