Skilift Heiligenblut
ORF
ORF
Chronik

Heiligenblut schränkt Liftbetrieb ein

Am 15. Dezember nehmen die Lifte in Heiligenblut ihren Winterbetrieb auf. Doch erstmals stehen in diesem drei der insgesamt zehn Lifte den ganzen Winter über still. Aus Kostengründen, heißt es von den Bergbahnen. Es würden Gäste und Betten in Heiligenblut fehlen.

Die Gästezahlen sinken in Heiligenblut seit Jahren kontinuierlich, sagt Peter Schmidl, der Geschäftsführer der Großglockner Bergbahnen. Vor 15 Jahren, in der Saison 2008-2009, wurden noch 190.000 Skier-Days gezählt. Das ist eine Kennzahl, die bei den Bergbahnen verwendet wird. Darunter versteht man Gäste, die an einem Tag das erste Mal eine Liftanlage nutzen. In der vergangenen Wintersaison wurden nur noch 110.000 Skier-Days gezählt. Das sind mehr als 40 Prozent weniger.

Wirtschaftlich sei es deshalb notwendig, von den derzeit zehn Liftanlagen drei Schlepplifte stillzulegen. Es handele sich laut Schmidl dabei um periphere Lifte, um den Hochfleißlift, den Tauernberglift und den Viehbüchellift. In Heiligenblut würden vor allem Hotelbetten fehlen, sagt der Geschäftsführer der Bergbahnen. Das Hotel Post etwa gegenüber der Talstation steht leer.

Heiligenblut
ORF

Investor sieht Zukunftspotenzial

Zwei weitere alt eingesessene Hotels wurden vom oberösterreichischen Investor Thomas Seitlinger jetzt aufgekauft. Ihm gehört auch die Burgarena Finkenstein und er sieht Potenzial für Heiligenblut: „Wir glauben ganz stark an Heiligenblut. Es ist einfach eine Zukunftsdestination – aufgrund der Höhenlage, aufgrund der Möglichkeiten. Es ist eine der besten Freeride-Areas. Es braucht aber viele Initiativen, nicht nur unsere, sondern viele andere Hoteliers, die vielleicht mit investieren. Gastronomiebetriebe, Infrastruktur gehören wieder aufgebaut. Aber es ist eine Zukunftsdestination und es könnte in ein paar Jahren wieder dort sein, wo es vielleicht sogar schon mal war.“

Liftbetrieb Heiligenblut

„Zu wenig Betten vorhanden“

Es seien jedoch definitiv zu wenig Betten vorhanden, sagt der Investor. Die Lifte und auch das Skigebiet seien für rund 5.000 Leute ausgelegt. Es gebe aber keine 1.500 Hotelbetten. Eines der beiden aufgekauften Hotels ist der alteingesessene Kärntnerhof, der von Grund auf saniert wird. Einen Tag, bevor die Lifte im Dezember in Betrieb gehen, wird auch das Hotel wieder eröffnet. Seitlinger hofft, dass ihm weitere Investoren folgen und das Heiligenlut, wie er sagt, aus dem Dornröschenschlaf geholt werde.