40 Jahre Eggerheim Klagenfurt

Das Eggerheim in Klagenfurt feiert runden Geburtstag. Seit 40 Jahren kümmern sich die Mitarbeiter in der Tagesstätte der Caritas um obdach- und wohnungslose Menschen. Das Haus wurde zweimal um- und ausgebaut. Inzwischen bietet es auch eine Notschlafstelle, eine Lebensmittelausgabe und ein Kältetelefon. Die Nachfrage nach diesen Hilfestellungen steigt.

Vor 20 Jahren besuchten noch 550 Menschen jährlich die Wohnungslosen-Tagesstädte Eggerheim. Mittlerweile sind es rund 800. Christian Eile von der Caritas ist für die Wohnungslosenhilfe zuständig. Er sagt, die Krisen der vergangenen Jahre hätten dazu geführt, dass es mehr Menschen aus dem Leben geworfen habe: „Die Pandemie war sicherlich ein Teil davon und dann alle gesellschaftlichen Verwerfungen, die damit einhergehen.“ Die Zahlen würden außerdem belegen, dass immer mehr Menschen vom Land in die Stadt ziehen. „Von den 800 Besucherinnen, die wir da jetzt teilweise jährlich schon haben, sind viele aus den Bezirken, aber durchaus aus anderen Bundesländern. Das heißt, die Menschen werden ja auch mobiler“, so Eile.

Suche nach geeigneten Wohnungen als Herausforderung

Im Wohnzimmer für Menschen ohne Bleibe können Obdach- bzw. Wohnungslose etwa essen und duschen. Drei Mitarbeiter, Zivildiener und Freiwillige, kümmern sich um die teils psychisch kranken und ausgegrenzten Menschen. Sie begleiten und beraten sie etwa bei der Schuldenregulierung oder Wohnungssuche. Heuer konnten sie knapp hundert Wohnungen vermitteln. Doch leistbaren Wohnraum zu finden, werde immer schwieriger, sagt Christian Eile: „Die andere Perspektive ist die der Vermieterinnen und Vermieter. Wenn ich Wohnungseigentum vermiete möchte ich jemanden haben, der möglichst stabil ist, ein hohes Einkommen hat und so weiter. Diese unterschiedlichen Bedarfe zusammenzubringen sind Herausforderungen.“

Neben kleinem, leistbarem Wohnraum brauche es Wohnraum, wo die Betroffenen betreut werden können. Das verhindere wiederholte Wohnungslosigkeit. Doch dafür brauche es auch mehr Personal in der Wohnungslosenhilfe, so Eile.