Gesundheit

Rheuma-Patienten werden immer jünger

Am 12. Oktober ist Welt-Rheumatag. Rheuma, eine Krankheit, die nicht nur ältere Menschen betreffen kann, sondern auch Kinder und Jugendliche. Die genetische Vorbelastung spielt eine große Rolle. In Kärnten fordern Experten mehr Kassenstellen für Rheumatologen.

Warum Rheuma überhaupt auftritt, dazu gibt es aus medizinischer Sicht keine eindeutige Antwort, obwohl schon lange auf diesem Gebiet geforscht werde, sagte Sebastian Rapf vom Elisabethinenkrankenhaus in Klagenfurt. Gelenksschmerzen seien nicht gleich Gelenksentzündungen.

Zu den Ursachen gäbe es noch keine klaren Antworten."Man weiß es bis heute nicht genau, was genau bei jedem Individuum die Ursache für das Auftreten dieser Erkrankung ist. Man vermutet Bagatell-Infektionen, wobei das Immunsystem anfängt, körpereigene Zellen anzugreifen", so der Experte.

Bei jedem Vierten kommt zu Schuppenflechte Rheuma hinzu

Sicher bewiesen sei auch eine genetische Vorbelastung: „Wenn eine rheumatische Erkrankung in der Familie bekannt ist, ist das Risiko schon erhöht, dass man an Rheuma erkrankt. Bei einer Schuppenflechte-Erkrankung kann – theoretisch, statistisch gesehen – jeder Vierte Rheuma entwickeln.“ Die Darmflora, also auch die Ernährung, habe einen Einfluss auf die Ausprägung einer rheumatischen Erkrankung, so der Rheumatologe.

Auch das Klinikum Klagenfurt spezialisierte sich auf Rheuma-Patienten, nämlich auf die Jüngsten. In der Spezialambulanz ist Jörg Jahnel der erste Ansprechpartner. Die Erkrankung würde auch bei Kindern und Jugendlichen zunehmen: „Es gibt eine genetische Anlage und dann kommt ein weiterer Faktor dazu, das kann theoretisch eine Magen-Darm-Grippe sein, aber es können viele verschiedene Infektionen sein.“

Frühe Erkennung entscheidend

Auch wenn man sich beim Fußballspielen weh tue und die Verletzung, die Entzündung nicht und nicht besser werde, könne das der Auslöser sein, dass eine chronische Entzündung der Gelenke entsteht. „Rheuma ist nichts anderes als eine längerfristige Entzündung oder Bewegungseinschränkung oder Rötung von einem Gelenk über sechs Wochen.“ Das Um und Auf sei die frühe Diagnose, weil auch im Bereich der Medikamentenforschung und Behandlungsmethoden in den vergangenen Jahren viel erreicht werden konnte, so der Experte.

Wichtig sei in Kärnten jedenfalls auch eine schnelle Zuweisung an Fachärzte für Rheumatologie durch Hausärzte. Der Ausbau von Kassenstellen in Kärnten müsse forciert werden, lautet eine der Forderungen.