Chronik

Russen versuchten illegal einzureisen

Neun russische Staatsbürger, darunter auch fünf Kinder, haben am Dienstag beim Karawankentunnel versucht, illegal in Kärnten einzureisen. Sie hatten keine Pässe bei sich. In der Ersteinvernahme stellten sie einen Antrag auf internationalen Schutz. Laut Bundeskriminalamt versuchen immer mehr Russen über Kroatien nach Österreich und Deutschland zu kommen.

Gelenkt wurde der von Slowenien kommende, polnische Pkw von einem 23-jährigen Russen. Das Fahrzeug wurde beim Grenzübergang Karawankentunnel angehalten und einer fremdenpolizeilichen Kontrolle unterzogen.

Dabei stellte sich heraus, dass alle Mitfahrer, vier Erwachsene und fünf Kinder, keine Reisepässe hatten. Sie gaben an, russische Staatsbürger zu sein und stellten einen Antrag auf internationalen Schutz. Weitere Erhebungen müssen jetzt noch geführt werden, hieß es seitens der Polizei.

Aufgriffe steigen an

Am Karawankentunnel ist die Polizei jedenfalls alarmiert, seit wenigen Tagen versuchen immer öfter und immer mehr Russen illegal nach Österreich einzureisen. Dreimal so hoch seien die Aufgriffe heuer im Vergleich zum Vorjahr. Das hat mehrere Gründe, so Gerald Tatzgern vom Bundeskriminalamt. „Zum einen wissen wir, dass in Kroatien eine sehr große Zahl von russischen Staatsangehörigen anwesend sind, die wahrscheinlich über Serbien eingereist sind. Sie wollen jetzt in weitere Staaten, insbesondere nach Deutschland, reisen.“

In Russland seien mit 1. Oktober wieder Hunderttausende für den Wehrdienst einberufen worden. Das dürfte ein Mitgrund sein, warum derzeit sehr viele Männer teilweise mit ihren Familien das Land verlassen wollen so Tatzgern. „Manche wollen sofort einen Antrag auf internationalen Schutz stellen, also einen Asylantrag. Manche wollen das nicht, weil sie damit rechnen, dass sie nicht registriert werden und damit wieder in das benachbarte Ausland zurückgehen und dann vielleicht einen zweiten oder dritten Versuch unternehmen, um unerkannt durch Österreich geschleppt zu werden.“

Russen stellen Asylantrag

Die russischen Familienangehörige, die am Dienstag gestoppt wurden, stellten sofort einen Asylantrag gestellt. Auch jene Familie mit einem zweijährigen Kind, die in der Vorwoche am Grenzübergang Karawankentunnel aufgegriffen wurden, suchten um internationalen Schutz an.