Regina Allmann blickt auf den Millstätter See
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Gesundheit

Seltene Stammzellen gegen den Blutkrebs

Stammzellenspenden können das Leben von Krebspatienten und Krebspatientinnen retten. Doch nur zwei Prozent der Menschen in Österreich lassen sich dafür typisieren und in einer internationalen Datenbank eintragen. Regina Allmann hatte Glück. Dank einer Spende konnte die Oberkärntnerin ihren Blutkrebs besiegen.

Regina Allmann schöpft bei ihrem täglichen Spaziergang zum Millstättersee im Klingerpark in Seeboden Kraft und Energie. Vor mehr als zehn Jahren wurde bei der heute 56-Jährigen Leukämie diagnostiziert. Hirnblutungen und epileptische Anfälle waren die Folge. Rasch war klar, dass sie eine Stammzellentherapie in Wien brauchen wird.

Stammzellentypisierung

Genetischen Zwilling in Berlin gefunden

„Im Mai bin ich nach Wien hinaus. Meine Schwester hat mich da begleitet mit der Rettung und ich habe das Gefühl gehabt, ich werde mein Haus nie mehr sehen“, erzählte Regina Allmann: „Ich habe wirklich so geweint beim Hinausfahren und ich war der Meinung, das wird nicht hinhauen. Und draußen in Wien habe ich noch die tolle Botschaft gekriegt, naja Frau Allmann, das wird ein Ritt über den Bodensee mit ihrer Vorgeschichte. Sie werden es zu 50 Prozent schaffen, vielleicht.“

Die Chance, den passenden genetischen Zwilling für sie zu finden, lag bei 1:500.000. Sechs Wochen musste sie warten, bis ein solcher geeigneter Spender gefunden war. Der genetische Zwilling lebt in Berlin, sagte Allmann: „Und am 26. Juni war es dann so weit, dass mein Spenderblut mit Hubschrauber beziehungsweise mit Flugzeug von Deutschland nach Wien gebracht worden ist und da haben alle schon hart gewartet. Ja und dann innerhalb von einer Stunde habe ich dann das Spenderblut bekommen und dann ist es bergauf gegangen.“

Folder des Vereins Geben für Leben
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Typisierungsaktionen lebensnotwendig

Um die Überlebenschancen von Menschen wie Regina Allmann zu erhöhen, führt der Verein „Geben für Leben“ seit mehr als 20 Jahren auch in Kärnten Typisierungsaktionen durch. Am Dienstag gab es die Möglichkeit im Rüsthaus der Freiwilligen Feuerwehr Velden.

Julia Neugebauer vom Verein Geben für Leben sagte, die Chance einen genetischen Zwilling zu finden, gleiche der Chance auf einen Lotto-Sechser: „Und deswegen ist es so wichtig, dass sich viele junge Menschen, gesunde Menschen zwischen 17 und 45 Jahren mit einem einfachen Wangenabstrich typisieren lassen.“ Die nächste Chance, Spender und damit Lebensretter zu werden, besteht am kommenden Freitag im Hilfswerk in Klagenfurt.