Bild mit Elektrogeräten
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Kultur

Galerie3 zeigt Elektrogeräte-Lebenszyklus

In der Galerie3 in Klagenfurt treten Kunst und Wissenschaft in Dialog. Im Mittelpunkt der Ausstellung sind Entwicklungs- und Schwellenländer wie Indonesien. Handys und Laptops werden dort nicht nur in großen Mengen produziert, sondern auch wieder entsorgt. Die Bedingungen erforscht Künstlerin Stefanie Wuschitz.

Kunst soll nicht nur schmücken, sondern auch das Denken in Bewegung versetzen. Die Galerie3 in Klagenfurt liefert dafür den Beweis, mit Positionen von Stefanie Wuschitz. In ihrer Ausstellung „Gute Mi[]ne – böses Spiel“ geht es um den Lebenszyklus der elektronischen Geräte, die tagtäglich benutzt werden.

Galerie3

Indonesien: Land leidet unter Abbau der Rohstoffe

Medienkünstlerin Stefanie Wuschitz sagte, sie wollte verstehen, wie Rohstoffe für die Produktion gewonnen werden: „Ich habe ziemlich viel Zeit in Indonesien verbracht und habe dort gesehen, wie die Rohstoffe abgebaut werden und wie das Land eigentlich leidet und die Demokratie leidet. Und deswegen bin ich auf diese globalere Sichtweise gekommen. Und Lieferketten – das Wort an sich ist schon langweilig – aber wenn man es sich genauer anschaut, steht und fällt eigentlich alles mit dieser Art, wie wir uns versorgen.“

Bei den abgebildeten Gesichtern handelt es sich um Menschen, die Stefanie Wuschitz als Forscherin befragt hat. Die Ergebnisse aus ihren wissenschaftlich durchgeführten Untersuchungen dienen als Vorlage für ihre Kunst.

Bild mit Gesichtern
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Menschen, die Wuschitz befragt hat

„Lebhafte Szene künstlerischer Forschung“

Lena Freimüller von der Galerie3 sagte, während der letzten Jahren gebe es eine „recht lebhafte“ Szene künstlerischer Forschung: „Auch in Österreich, das ist ein wichtiger Bereich, der in der zeitgenössischen Kunst sehr präsent ist und das war mir wichtig, das auch nach Kärnten zu bringen.“

Ebenfalls Teil der Ausstellung ist ein interaktives Videospiel, der „Salon offener Geheimnisse“. Es geht um die Klimakrise und wie darauf reagiert werden kann, sagte Wuschitz: „Ich glaube, es ist wichtig zu wissen, dass wir Dinge ändern können. Es gibt von der EU ein Lieferkettengesetz, das muss in Österreich noch umgesetzt werden, das ist in Deutschland schon implementiert. Und das beinhaltet eigentlich, dass Firmen sehr wohl herausfinden müssen, wo die Dinge herkommen.“

Künstlerin Stefanie Wuschitz
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Stefanie Wuschitz auf einem Bild ihrer Ausstellung

Denkanstöße zu zeitgenössischer Kunst

Auch bedeutende feministische Bewegungen in Indonesien werden in einer Videoinstallation thematisiert. Fotos dokumentieren den Versuch von Stefanie Wuschitz und ihrer Kollegin Patrícia Reis, gebrannten Ton zu einem nachhaltigen Elektrogerät umzufunktionieren.

Auch in Kärnten sei es wichtig, von der Vorstellung wegzukommen, dass Kunst nur ein Bild an der Wand ist, sagte Freimüller: „Es gibt hier auch Bilder an der Wand, auch Zeichnungen, aber die sind eben in diesem Fall auch inspiriert von der Forschung. Was ist zeitgenössische Kunst? Was kann zeitgenössische Kunst? Und da sind wir wieder beim Titel, welche Spielarten hat zeitgenössische Kunst?“

Elektronische Schaltkreise in Ton gegossen
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In neue künstlerische Sphären kann man noch bis Ende Oktober in der Galerie3 in Klagenfurt eintauchen.