Montage von PV Paneelen
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Wirtschaft

Mangelberuf Elektro-Installateur

Auf der Liste der Mangelberufe in Kärnten steht der Elektro-Installateur bzw. die -Installateurin ganz oben. Denn sie werden in vielen Industriezweigen und für die Photovoltaikinstallation gebraucht. 367 Stellen stehen derzeit offen und dazu 37 Lehrstellen.

Auf Platz Eins der Mangelberufe liegen in Kärnten Elektroinstallateure, insbesondere Installateurinnen sowie Monteure. Gefolgt von Köchen und Kellnern, Rohrinstallateuren und Schlossern, so das Wirtschaftsministerium. Elektrikerinnen und Elektrikern wird derzeit in den Betrieben der rote Teppich ausgerollt. 367 Stellen stehen offen, um 50 mehr als im Vorjahr, auch die Zahl der Lehrstellen stieg an. 20 Fachkräfte sucht allein die FES Elektrik in St. Gertraud im Lavanttal, die auf Industrie-Schaltanlagen spezialisiert ist.

Elektriker gesucht

„Nachfrage überall riesig“

Geschäftsführer Alois Buchsbaum sagte, es sei derzeit sehr schwierig: „Die Nachfrage an Fachkräften ist natürlich riesig. Elektro braucht man überall, Photovoltaik, erneuerbare Energien. Alles geht in diese Richtung und deswegen denke ich auch, dass Elektriker ein Zukunftsberuf ist. Und deswegen haben wir auch den Mangel in Österreich bzw. Kärnten.“ 20 Elektriker würde man hier sofort aufnehmen, darunter auch mehrere Lehrlinge. Bei FES setzt man auf Anreize wie eine Vier-Tage-Woche, zahle eine um zehn Prozent höhere Lehrlingsentschädigung und bei einem Notendurchschnitt von 1,5 werde der Moped- oder Traktorführerschein bezahlt, so Geschäftsführer Robert Tatschl: „Und schließt er die Berufsschule mit ausgezeichnetem Erfolg ab, bekommt er auch den B-Führerschein bezahlt.“

Egon Mollhofer bei der Arbeit
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Egon Mollnhofer bei der Arbeit

Einen Tipp für die Branche hat der 22-jährige Egon Mollhofer, der bei FES Elektrik arbeitet. Er gewann vor kurzem den Landeslehrlingswettbewerb der Elektrotechniker und begann die Lehre nach der Matura: „Ich glaube, wenn der Lehrbetrieb passt, wenn das Umfeld passt, dann ist auch die Arbeit lustig. Aber wenn man mit Arbeitskollegen redet, es jammern halt viele, dass sie nichts sehen, dass sie nirgends dazu dürfen und das ist, glaube ich, das Thema.“

Erneuerbare Energiebranche zieht Mitarbeiter an

Längst sind die Zeiten vorbei, als Elektriker allein Haushaltsgeräte reparierten und auf Baustellen Kabel verlegten, das weiß auch der Innungsmeister. Sie sind auch als gut bezahlte Monteure gefragt, im Ausland oder für Sonnenkraft-Anlagen. Es würden viele in diese Branche wechseln, so Innungsmeister Klaus Rainer. Der Sog gehe dorthin und in der normalen Elektroinstallation gebe es dann weniger Leute.

Auf die Frage, ob die Wirtschaft selbst zu wenig Fachkräftenachwuchs ausbildet, sagte Rainer: „Es ist im Laufe der Zeit passiert, dass einfach zu wenig Lehrlinge lukriert worden sind und auch die potenziellen Lehrlinge teilweise in die höheren Schulen gegangen sind.“ Bei Lehrlingswettbewerben und Schulveranstaltungen versuche die Innung, mehr Jugendliche für den Beruf zu gewinnen.

Elektriker bei der Arbeit
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Elektriker beim Verkabeln

Studium auch mit Meisterbrief möglich

Auch das Image müsse verbessert werden, so Rainer: „Wenn ich die Elektrotechnik habe und den Gesellenbrief mache, habe ich die Möglichkeit, den Elektromeister zu machen. Und wenn ich den Elektromeister habe, habe ich die Chance, weiter zu studieren.“ Der Wettbewerb um Berufsnachwuchs dürfte sich in den nächsten Jahren in vielen Branchen verstärken – denn es fehlen immer mehr junge Menschen auf dem Arbeitsmarkt.