Radarkasten
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

Wirbel um versetzten Radarkasten

Im Bezirk Hermagor rumort es, seit ein Radarkasten um ein paar hundert Meter versetzt wurde, weil sich das ein hochrangiger Kärntner Polizist so gewünscht haben soll. Offizielle Bestätigung gibt es auch nach mehrmaligem Nachfragen keine. Bezirkshauptmannschaft und Land Kärnten veranlassten, dass der Radarkasten wieder am ursprünglichen Ort montiert wird.

Wenn ein Radarkasten um ein paar hundert Meter versetzt wird, ist das noch nicht unbedingt berichtenswert. Wenn das aber auf ausdrücklichen Wunsch eines ranghohen Kärntner Polizisten passiert, dann schon. Gerd Kurath vom Land Kärnten sagte im Interview mit ORF Kärnten-Redakteur Konrad Weixelbraun, er habe auch schon Gerüchte darüber gehört, könne jedoch keine Bestätigung geben: „Grundsätzlich gab es den Umstand, dass ein Radargerät auf der B111 im Bezirk Hermagor um einige hundert Meter versetzt wurde. Die Verkehrsteilnehmer haben natürlich gemerkt, dass das Radargerät woanders steht und es der BH gemeldet.“

Bezirkshauptmannschaften seien grundsätzlich jene Behörden, die – laut Bescheid – Radargeräte aufstellen oder versetzen können. Vorher überprüfen Sachverständige, ob dies tatsächlich notwendig und möglich sei. „Wenn die Behörde ja sagt, dann wird das Gerät dort aufgestellt. Grundsätzlich werden Radargeräte dann von den Straßenmeistereien – in Zusammenarbeit mit der Polizei – aufgestellt. Also die setzen dann tatsächlich den Bescheid der Behörde um.“

BH veranlasste Rückversetzung

Beweggrund soll gewesen sein, dass es ein ranghoher Kärntner Polizist einfach in seinem Wohngebiet etwas ruhiger haben wollte. Kurath sagte, er könne dies nicht bestätigen: „Fakt ist, dass das Radargerät an der Straße schon gestanden ist, jetzt wieder dort steht und eben einige hundert Meter weiter aufgestellt wurde.“

Als die BH davon erfahren habe hätte sie das Ganze überprüft und festgestellt, dass das Radargerät dort nicht in Ordnung sei: „Es muss nicht dort stehen, weil es dort eigentlich auch nicht den Effekt hat, den ein Radargerät haben muss. Deshalb wurde es wieder zurück dorthin gebracht, wo es eben schon zuvor stand. Dort wurde es wieder montiert und dort hat wieder seine Funktion.“

Gerd Kurath
ORF
Gerd Kurath

LPD: Für Veranstaltungsüberwachung versetzt

Die offizielle Stellungnahme der Landespolizeidirektion Kärnten dazu lautet, dass der besagte Radarkasten in Förolach deshalb um ein paar hundert Meter versetzt werden musste, weil er für die Überwachung einer Veranstaltung gebraucht wurde. Nach dem GTI-Nachtreffen sei der Radarkasten Anfang September wieder an seinen ursprünglichen Ort zurückgebracht worden.