Villacher Pioniere bei Unwettereinsatz
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Chronik

Standort für Reaktionsmiliz in Spittal

Das Bundesheer schafft eine neue Reaktionsmiliz an drei Standorten, eine Einheit soll in Spittal an der Drau in Kärnten eingerichtet werden. Interessierte Milizsoldaten können sich bewerben. Ihr künftiges Einsatzgebiet umfasst unter anderem Hilfe bei Naturkatastrophen, den Schutz kritischer Infrastruktur im Krisenfall oder rasche Aushilfe bei Großereignissen.

Angelockt werden Interessenten mit einer üppigen Prämie: 6.000 Euro winken einem Bewerber im Jahr zusätzlich zur normalen Besoldung, allerdings unter bestimmten Voraussetzungen. Man muss sich für drei Jahre verpflichten, bis zu 30 Übungstage im Jahr absolvieren und eine Eignungsprüfung ablegen, bei der unter anderem die körperliche Fitness zählt.

Umfassende Ausbildung für Milizsoldaten

Dazu sagte Philipp Eder, der neue Militärkommandant von Kärnten: „In erster Linie geht es darum, dass wir generell reaktionsfähiger werden im Österreichischen Bundesheer. Das dient natürlich gerade bei überraschenden Ereignissen. Das heißt, die Soldaten, die sich für die Reaktionsmiliz melden und verpflichten, werden auch speziell weiter geschult und ausgebildet und müssen umfassend alle militärisch denkbaren Aufgaben erfüllen können.“ Das beginne bei der militärischen Landesverteidigung, also kämpfen können, und gehe auch über den Assistenzeinsatz, die Katastrophenhilfe weiter.

Wann die Einheit einsatzbereit ist, steht noch nicht fest. Noch sei man in der Aufbauphase, so Eder: „Es gibt auch in Kärnten schon die ersten Interessenten. Wobei man ja dazu sagen muss, das ist ja alles jetzt einmal ein Prototyp, ein Versuchsballon.“

An drei Standorten in Österreich werde getestet, wie das neue Projekt angenommen werde. Es bestehe durchaus Interesse und Zulauf, auch in Spital an der Drau.

Einsatz binnen 48 Stunden

Der Aufbau einer schnellen Reaktionsmiliz war beim Bundesheer schon länger in Planung. Die sicherheitspolitischen Ereignisse, nicht zuletzt durch den Ukraine-Krieg, hätten die Pläne vorangetrieben, erklärte Eder. Auch bei einem Blackout, einem großräumigen Stromausfall, würden Soldaten gebraucht, die schnell einrücken können. Künftige Angehörige der Reaktionsmiliz müssen, egal wo sie sich gerade befinden, binnen 48 Stunden im Einsatz stehen können.