Im Lorenzenberger Heimatsmuseum können Besucher eine Vielzahl von gesammelten Gegenständen aus der Vergangenheit sehen. Das Museum ist mittlerweile im ganzen Haus, dem Stadel und der Garage untergebracht. Zu sehen gibt es landwirtschaftliche Geräte, Haushaltsgegenstände, Kleidung von früher, Gebetsbücher, Rosenkränze, Bücher, alte Schultaschen und vieles mehr.
„Wir konnten nichts wegschmeißen“
Irmgard Walkam möchte das Wissen über das frühere Leben und die Landwirtschaft an die Jugend weitergeben. Besonders stolz ist sie auf einen originalen Kärntneranzug und eine Unterhose aus dem Jahr 1900. Über die Anfänge ihres Museums erzählt Walkam: „Wir sind bescheiden aufgewachsen. Wir konnten nichts wegschmeißen. Es war alles zu schade und dann habe ich angefangen, einfach zu sammeln. Meine Eltern sind nachher zur Mamas Mutter gezogen und dann war das Zimmer leer. Und das war der Ursprung. Ich musste Leben ins Zimmer bringen. Verschiedenes habe ich von den Nachbarn bekommen und meine Verwandtschaften haben mir einfach die Sachen gegeben. Und dann ist es immer mehr geworden.“
Zunächst ließ sie nur ihre Verwandten ins Haus, um sich die alten Raritäten und Gegenstände anzuschauen. Ein ehemaliger Gendarm besuchte sie schließlich und sagte, sie solle alle Leute in ihr Museum lassen: „Es war schon eine schwere Überwindung. Du bist Bergbäuerin, du hast gar keine Ahnung vom Erzählen.“ Sie möchte der jungen Generation erzählen, wie die Menschen früher gewohnt und gearbeitet haben: „Ich bin so glücklich, wenn ich das der Jugend weitergeben kann.“
„Alles ist vertreten“
Zu sehen gibt es bei Irmgard Walkam so Einiges: „Es ist von Haushalt angefangen bis zu den landwirtschaftlichen Geräten vieles vertreten. Dann hab ich viele Sammlungen, Gebetsbuch-Sammlung, die Rosenkranz-Sammlung und die Büchersammlung mit auch sehr vielen Lesebüchern bis hin zu den alten Schultaschen. Ich habe sogar einen uralten Schlitten. Also es ist wirklich alles vertreten.“ Auch ihre Knöpfe-Sammlung kann sich sehen lassen. Wie viele es sind, weiß sie gar nicht. Besonders stolz ist Walkam auf die Gebetsbuch-Sammlung. Das älteste Gebetsbuch stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Wer rastet, der rostet, daher kümmert sich Walkam auch noch um ihre Blumenpracht rund um ihren Hof. Wer ihr Museum besuchen möchte, kann dies von April bis Ende Oktober gegen Voranmeldung machen: Lorenzenberger Heimatmuseum, Lorenzenberg 15, 9473 Lavamünd. Tel.: +43(0)4356 2171
oder +43(0)664 3232753.