Soziales

Preis für erfolgreiche Integrationsprojekte

Das Land Kärnten schreibt zum vierten Mal den Kärntner Integrationspreis aus. Bewerben können sich bis 18. Oktober Vereine, Gemeinden und Unternehmen, die Projekte im Bereich Integration umsetzen. Ein Beispiel dafür ist der Klagenfurter Verein Aspis. Er beschäftigt sich mit der Integration von Flüchtlingen und bekam vor zwei Jahren den Preis.

Zum vierten Mal schreibt das Land Kärnten nun den Integrationspreis mit dem Titel „gemeinsam.gewinnt“ aus. Das beste Projekt gewinnt 5.000 Euro. Gesucht werden Integrationsprojekte, die ein gutes Miteinander, Begegnung von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und Partizipationsmöglichkeiten fördern und die innovativ sind.

Sport als Kontaktmöglichkeit

Raum schaffen für Begegnungen ist für Sigi Stupnig das oberste Ziel seiner Tätigkeit beim Verein Aspis. Er will Begegnungen unter Flüchtlingen ermöglichen, aber auch Begegnungen mit anderen Menschen. Ein wichtiges Mittel dazu ist der Sport. Stupnik gründete mehrere Volleyball- und Fußballmannschaften mit Jugendlichen und Erwachsenen aus verschiedenen Ländern.

Denn Sport schaffe Begegnungen und bringe die Menschen dazu, voneinander zu lernen: „Im Sport ist nicht nur die Begegnung wichtig, sondern auch die sportliche Fairness. Das heißt, dass man hier auch lernt, Rücksichten zu nehmen. Es gibt ja bessere und schwächere Spieler. Wir sind kein Profiteam, das um den Weltmeistertitel kämpft, sondern wo man auch auf Leute Rücksicht nehmen muss, die nicht messimäßig unterwegs sind beim Spielen.“

Auch Demokratie näherbringen

In dieses Projekt des Vereins Aspis sind mehr als 100 Menschen aus Afghanistan, Tschetschenien und anderen Ländern involviert. Neben den Sporttreffen organisiert der Verein auch Familienausflüge. Bei diesen gemeinsamen Aktivitäten werden auch ernste Themen angesprochen, so Stupnig: „Wir müssen uns hier auch vor Augen halten, dass ganz viele der zu uns kommenden Menschen aus strikt patriarchalen Gebieten kommen. Aus Gebieten, wo bisweilen archaische Stammesgesetze vorherrschend sind, wo die Menschen nicht selten auch mit steil rückwärtsgewandten religiösen Ideologien indoktriniert worden sind.“ Es gelte, auf Augenhöhe, aber schon auch selbstbewusst die Errungenschaften der liberalen Demokratie auf den Tisch zu legen.

Auch therapeutische Hilfe wird geboten

Bei dieser Vermittlungsarbeit erlebt Stupnig viel Positives: „Gegenwärtig beispielsweise erlebe ich viele tolle Bildungswege von afghanischen Mädchen. Viele afghanische Damen schaffen es, durchaus akzeptable Arbeitsplätze zu erringen und das ist dann immer ganz besonders erfreulich.“ Aspis bietet Flüchtlingen auch psychotherapeutische Unterstützung an. Ein Thema sind dabei oft Kriegserfahrungen, die diese Menschen erlebten. Viele sind traumatisiert, der Krieg geht in ihrem Kopf immer noch weiter. Die Beratungen helfen, diese Erfahrungen hinter sich zu lassen, um hier ein neues Leben beginnen zu können.