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Kultur

„Heidi“ ins Heute geholt

Generationen von Kindern sind mit „Heidi“ von Johanna Spyri aufgewachsen. Die Geschichte des Mädchens von der Alp fasziniert nach wie vor, ob im Buch, im Film oder in Fernsehserien. In den Klagenfurter Kammerlichtspielen zeigt nun das Theater Rakete eine neue Version von Heidi.

Die beiden Kinderbücher „Heidis Lehr- und Wanderjahre“ und „Heidi kann brauchen, was es gelernt hat“ der Schweizer Autorin Johanna Spyri aus den Jahren 1880 und 1881 gehören zu den bekanntesten Kinderbüchern der Welt. Für die neue Version wird die Geschichte des Waisenkindes in das Jahr 2023 geholt. Auch in der modernen Version wird Heidi von ihrer Tante Dete auf die Alm zu ihrem Großvater abgeschoben. Dieser ist etwas verschroben: Der Alm-Öhi ist in der Theater-Rakete-Version ein Hippie-Aussteiger, der in den Kärntner Bergen lebt.

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Heidi und der „Ziegen-Ali“

Aus dem Ziegen-Peter" wird der „Ziegen-Ali“

Der „Ziegen-Peter“ heißt in der modernen Version „Ziegen-Ali.“ Er ist ein elternloses Flüchtlingskind aus Syrien. Alles sehr zeitgemäß, aber das Leben in der Natur, in Bergen ist so schön wie im Original und Regisseur Marcus Thill baute mit vielen kleinen Ideen eine Theaterwelt, die der Phantasie des jungen Publikums Tür und Tor öffnet: „Die Geschichte ist 150 Jahre alt und hat natürlich etwas Staub angesetzt und wird meist historisch gespielt. Ich habe mir gedacht, ob wir das nicht in das Jahr 2023 übersetzen können, was auch mühelos möglich war.“

Moderne Heidi in den Kammerlichtspielen

Wie im Original muss Heidi ihre geliebte Bergwelt verlassen und wird nach Frankfurt gebracht, um der beeinträchtigten Clara eine Freundin zu sein. Heidi ist die Konstante im Stück. Alle anderen Rollen werden von Stefan Ofner und Manuel Dragan gespielt. Eine Herausforderung, so Dragan: "Ich muss mich oft umziehen weil ich zwei Männer und zwei Frauen spiele und auch die Perücken wechseln muss. Es ist fast hektischer hinter der Bühne als auf der Bühne.

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Der „Alm-Öhi“, Heidi und Clara

Happy End in den Kärntner Bergen

Heidi, die unsterbliche Figur der Kinderliteratur, wird von Anna Zöch dargestellt: „Da steckt so viel Sehnsucht drinnen und Heimweh. Ganz starke Emotionen, die Erwachsene natürlich auch kennen.“ Wie im Original darf natürlich auch in der Version von heute das Happy End in den Bergen nicht fehlen. „Heidi“ läuft noch bis 5. Oktober in den Kammerlichtspielen in Klagenfurt.