Rauchfangkehrer steigt durch Dachluke
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Umwelt

Energiewende: Rauchfangkehrer denken um

Rauchfangkehrer, Schornsteinfeger oder Chimney Sweeps. 100 von ihnen aus Europa, einer sogar aus den USA, trafen einander bei einer internationalen Tagung im Stift St. Georgen, um über technische Neuerungen, das Handwerk und die Zukunft zu sprechen. Weniger Feuerstellen von Öl bis Holz bedeuten neue Betätigungsfelder.

Ölheizung raus, Wärmepumpe rein, Gas weg, Solar aufs Dach. Der Trend geht beim Heizen, politisch so gewollt, weg von Feuerstellen aller Art. Die Entwicklung bei den Heizungen bedeutet auch ein Umdenken ihres Standes, sagte Michael Verderber, Innungsmeister von 51 Kärntner Rauchfangkehrer-Betrieben.

Rauchfangkehrer macht Energieberatung

„Dass man also sagt, Betätigungsfelder erweitern, Lüftungsreinigung vielleicht mit in das Programm aufnehmen, wie es derzeit zum Beispiel in Mitteleuropa noch stark vernachlässigt wird, in Finnland und in skandinavischen Ländern aber schon mehr als den Kehrumsatz ausmacht oder auch Überprüfungen der Feuerstätten, noch mehr Kontrolle auf richtige Einhaltung der Emissionen“, so Verderber.

Rauchfangkehrertreffen in Kärnten

Hunderte Rauchfangkehrer aus ganz Europa haben sich in Kärnten zum europäischen Rauchfangkehrertreffen zusammengefunden. Es geht darum, dass sich der Beruf wandelt. Weniger fossile Brennstoffe bedeuten neue Betätigungsfelder die Rauchfangkehrer.

Die Energiewende wirke sich auf das Handwerk massiv aus. Der deutsche Oswald Wilhelm, Präsident der europäischen Schornstein-Fegermeister-Vereinigung, sagte, er mache mittlerweile hauptsächlich Energieberatung. Die Ausbildung des Standes müsse sich ändern.

Ausbildungsordnung umgestellt

„Wir sind in Deutschland dabei, gewisse Vorgaben zu machen über die Wärmepumpe, über die Pelletsheizung, über die Biomasse, dass wir diese Ausbildung im schornsteinfähigen Handwerk ändern. Wir haben in den letzten zwei Jahren Anträge gestellt auf eine Änderung der Ausbildungsordnung und wir sind jetzt gerade dabei, diese Ausbildungsordnung zu verabschieden. Die anderen Länder müssen alle nachziehen," so Oswald Wilhelm.

Brandsicherheit, technische Kontrollen und auch das Kehren selbst würden nicht so schnell verschwinden und noch viele Jahre zum Alltag der Rauchfangkehrer gehören, sind sich die Vertreter der europäischen Schornsteinfegerverbände einig.