Mit schwerem Gepäck, mit Haue, Schlegel, Pinsel, Farbe und Pflöcken machte sich das Team um Werner Radl, dem Vorsitzenden des Kärntner Alpenvereins, daran, den neuen Panoramaweg Fragant fertig zu markieren. Seit Jahrzehnten baute der Alpenverein in Kärnten keinen neuen Wanderweg mehr, hier wurde eine Ausnahme gemacht, sagte Radl: „Das ist eine Besonderheit, weil das ein Lückenschluss darstellt zwischen zwei bestehenden Wegen. Und dadurch kommt ein wunderschöner Rundweg zustande. Und der wird auch nicht komplett neu angelegt, sondern ein schon seit Jahrzehnten oder vielleicht Jahrhunderten bestehender Viehtrieb wird jetzt auch als Wanderweg eingerichtet.“
Trasse orientiert sich an Kuhsteig
Seit Jahrzehnten betreut die Alpenvereinssektion Klagenfurt die Wege rund um die Fraganter Schutzhütte. Der neue Weg war aber nur mit dem Einverständnis der Grundbesitzer möglich. Gleich mehrere Almgemeinschaften wurden eingebunden. Die Trasse orientiert sich an einem bestehenden Steig, sagte Radl: „Dort, wo das Vieh auf der Weide gegangen ist, die brauchen ja keinen Steig, dort müssen wir jetzt tatsächlich einen neuen Weg anlegen. Das werden wir aber sehr vorsichtig machen, indem wir Trittstufen legen und das Gelände möglichst wenig berühren.“
Gerhard Baumhackl ist Wegebetreuer in der Großfragant: „Die Gehzeit ist zwei Stunden, da muss man damit rechnen, dass man sieben bis acht Stunden braucht, um diesen Weg vollständig zu markieren. Also man sieht, die Gehzeit wird um Vielfaches übertroffen.“
Markierungen müssen Orientierung bieten
Die Markierungen sind genormt und müssen in regelmäßigen Abständen gesetzt werden, um Wanderern auch bei schlechter Sicht genügen Orientierung zu bieten, sagte Baumhackl: „Es gibt ja gerade hier in der Großfragant viele Wege, wo keine markanten Steine zu erkennen sind, die man mit der rot-weiß-roten Farbe anmalen kann, sondern man muss Pflöcke schlagen und man muss Stangen schlagen. Und Schilder werden normalerweise nur dort montiert, wo Wegabzweige sind.“
Der neue Panoramaweg erhält auch eine Nummer. Ist ein Seil zerstört oder werden Bretter morsch, können die Wegebetreuer den Schaden mittels einer App eingeben. Im System wird die Stelle dann markiert, sagte Wegebetreuer Sepp Maierhofer: „Der neue Weg, der heute eingepflegt wird in unser System, ist dann auch in anderen Systemen aufliegend, mit genauem Track. Und das wollen wir heute auch Punkt für Punkt festmachen und die fehlenden Trassenstücke auch linienmäßig festmachen.“

Familienrundweg mit wunderschöner Aussicht
Der neue Weg wird als leicht bewertet und ist bei gemütlichem Tempo ohne Pausen in zwei bis zweieinhalb Stunden zu bewältigen, sagte Radl: „Es wird einfach ein Familienrundweg. Und das Besondere ist oben, deswegen heißt es auch Panoramaweg, dass man durchwegs eine wunderschöne Aussicht hat über die ganze Fragant bis ins Mölltal hinaus auf die Kreuzeck-Gruppe. Es ist ein traumhafter Weg.“