Wirtschaft

Insolvenz nach Zahlungsausfall

Ein Klagenfurter Elektronikhändler hat mit mehr als 300.000 Euro Überschuldung Insolvenz anmelden müssen. Wie die Kreditschutzverbände angeben, habe das Unternehmen 90.000 Tablets für Schulen an ein Telekom-Unternehmen geliefert, aber 2,5 Millionen Euro dafür nicht bezahlt bekommen. Wegen hoher Prozesskosten wurde nun die Insolvenz angemeldet.

Die im Jahr 2014 gegründete M.M.55 Handels GmbH handelte mit Elektronikprodukten wie Hardware, Modems, Handys, Tablets oder PCs, unter der vor allem in Italien bekannten Marke „Onda“. Bis März 2023 nannte sich das Unternehmen auch „ONDA TLC GmbH“, heißt es vom Alpenländischen Kreditorenverband.

Tablets in China produziert

Die M.M.55 Handels GmbH nahm im Jahr 2021 an einem Vergabeverfahren des Österreichischen Bildungsministeriums über die Lieferung von Tablets für Schulen teil, heißt es vom Kreditschutzverband von 1870. Das Unternehmen erhielt den Zuschlag und sollte nach eigenen Angaben 90.000 Tablets an ein Österreichisches Telekommunikationsunternehmen liefern. Die M.M.55 ließ die Tablets bei einer Herstellerfirma in China produzieren und leistete eine Anzahlung von rund einer Million Euro.

Doch von dem Telekommunikationsunternehmen sei nach Angaben der M.M.55 ein erheblicher Teil der Gesamtauftragssumme, nämlich einen Betrag von rund 2,5 Millionen Euro, nicht bezahlt worden. Die Forderung sei im Jahr 2022 beim Handelsgericht Wien mit einer Klage geltend gemacht worden. Wegen der hohen Klagssumme und der damit verbundenen hohen Prozesskosten, sei M.M.55 zahlungsunfähig geworden.

Unternehmen bereits geschlossen

Aus dem Grund sei nun der Konkurs zu eröffnen gewesen, sagten die Kreditschutzverbände. Die Aktiva liegen über 3,6 Millionen Euro, die Überschuldung dürfte über 320.000 Euro liegen. Das Unternehmen ist bereits geschlossen und soll nicht weitergeführt werden. Von der Insolvenz seien 66 Gläubiger betroffen.