Chronik

Mehr Gehalt für Kindergärtnerinnen

Mit kommenden Montag starten die Städtischen Kindergärten in Klagenfurt ins neue Kindergartenjahr. Gleichzeitig hebt die Stadt die Einstiegsgehälter für Elementarpädagoginnen und Kleinkinderzieher an. Klagenfurt versucht damit dem Personalmangel entgegenzuwirken. 40 von 270 Stellen sind derzeit unbesetzt.

Die neue Entlohnungsstruktur für pädagogisches Personal in Klagenfurt sieht um bis zu 400 Euro Brutto höhere Einstiegsgehälter vor. Für Kleinkinderzieherinnen in Vollzeit liegen diese nun bei mindestens 2.400 Euro, für Elementarpädagoginnen bei 2.900 Euro Brutto, mit Vordienstzeiten entsprechend höher. Das legte der Stadtsenat am Donnerstag per Umlaufbeschluss fest.

Bestehende Mitarbeiter können in neues Schema umsteigen

Die Gehälter bestehender Mitarbeiterinnen erhöhen sich nicht, sie haben aber die Möglichkeit ins neue Schema umzusteigen, sagte der Leiter der Stadtkommunikation Valentin Unterkircher. Personalengpässe in den städtischen Kindergärten, Horten und Tagesstätten gibt es schon länger.

Seit das Land das neue Kindergartengesetz beschlossen hat, mit insbesondere im privaten Bereich bis zu 40 Prozent höheren Gehältern, werde die Lücke aber immer größer, so Unterkircher. 40 Stellen sind aktuell unbesetzt, Bewerbungen seien jederzeit möglich.

Mitarbeiter fühlen sich zu wenig wertgeschätzt

Viele Mitarbeiter mit bestehenden Verträgen fühlen sich nun offenbar wenig wergeschätzt. Für sie seien die Arbeitsbedingungen immer schwieriger geworden, heißt es, nun gebe es aber keine finanzielle Anerkennung. In der Stadtregierung gibt es für den Unmut kein Verständnis. Neueinsteiger hätten andere Ziele, argumentiert Laut Kindergarten-Referent Vizebürgermeister Philipp Liesnig (SPÖ): „Das ist jetzt so, dass die Leute zu Beginn ihrer beruflichen Tätigkeit ein Stück weit mehr verdienen wollen. Das muss man fair vergleichen. Wenn jemand schon lang dabei ist, verdient er in Klagenfurt durchaus attraktiv.“

Von Personalreferent Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) hieß es, mit der zusätzlichen Urlaubswoche hätten auch die bestehenden Mitarbeiter etwas von der neuen Struktur.

Auch Villach sucht Pädagoginnen

Auch die Stadt Villach sucht für ihre Kindergärten und Horte händeringend Pädagoginnen. Hier sind aktuell 14 Stellen offen. Vizebürgermeisterin Sarah Katholnig (SPÖ) kündigte für Villach an, dass mit 1. Jänner 2025 ein neues Besoldungsschema in Kraft treten soll. Schon bisher gäbe es für Pädagoginnen Zuckerln, wie sechs Urlaubswochen ab dem ersten Jahr, täglich frisches Biomittagessen, Teamtage und Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, so Katholnig.

Die Gemeinden seien dank bisher höherer Einstiegsgehälter als in Klagenfurt noch nicht massiv unter Zugzwang, sagte Gemeindebund-Geschäftsführer Peter Heymich. Mit der Kindergartenreform des Landes steige aber der Personalbedarf und somit der Wettbewerb. Die Gemeinden würden daher die Entwicklung genau beobachten, sagte Heymich.

Keine Elternbeiträge mehr zu bezahlen

Vom Land hieß es am Freitag in einer Aussendung, der 1. September sei ein historischer Tag für Kärnten. Das neue Kärntner Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetz tritt in Kraft. Das Land übernimmt ab diesem Semester, gemeinsam mit den Gemeinden und Betreibern, die Elternbeiträge für den Besuch eines Kindergartens oder einer Kindertagesstätte. Eltern zahlen ab jetzt nur mehr den Essens- und Bastelbeitrag.