Ihren Ursprung hat die Kakteen- und Agavenfamilie in Amerika. Mittlerweile ist sie aber weltweit heimisch, so auch seit 1948 in St. Veit an der Glan. Dort gedeihen sie aber nicht in freier Natur, sondern im Gewächshaus, das Rudi Knees in den 90er Jahren von Werner Reppenhagen übernahm. Knees hat insgesamt 60.000 Pflanzen. Während der Sommermonate ziehen einige in die Innenstadt, auf den Hauptplatz und den Oktoberplatz. Dort begrünen sie die Stadtgemeinde, sagte Knees: „Auf dem Oktoberplatz sind so ca. 200 eingepflanzt. Aufgrund ihres Alters sind viele sehr schön und sehr dekorativ. Gepflegt werden sie derzeit gar nicht. Das Klima ist sehr wachstumsfördernd.“
Blüte mit 40 Jahren
Zwischen den hunderten Kakteen in der Herzogstadt gibt es zurzeit auch eine echte Sensation: die Agave Americana. Bis sie eine ganz besondere Agave wurde brauchte es einige Zeit, so Knees: „Die habe ich von einem Sammler aus dem Lavanttal gekriegt vor 20 Jahren. Die Pflanzen müssen sehr alt werden, zwischen 20 und 60 Jahre, bis sie blühen. Die hat jetzt mit 40 Jahren geblüht.“
Nach ihrem Lebenshöhepunkt, der Blüte, stirbt eine Agave. Das geht aber nicht ganz so schnell, sagte Knees: „Die ganze Pflanze zieht die Substanz ein und fördert den Blühtrieb. Die unteren Blätter sind schon trocken, der Blühtrieb ist zwei bis drei Meter hoch, der letzte Teil wird in die Früchte gelegt. Im November ist sie dann komplett trocken und stirbt.“
Kühl und hell überwintern
Damit die Kakteen aber erst einmal blühen, müssen sie jahrelang gehegt und gepflegt werden. Ihre Pflege passt sich den Jahreszeiten an, sagte Knees. Man stelle sie im Frühling hinaus und im Herbst hinein. Im Sommer nehmen sie Substanz auf, die sie im Winter wieder verbrauchen. „Die Überwinterung von Kakteen ist kühl und hell. Eine Pflanze, die es gern warm und trocken hat muss im Winter trocken bleiben, die darf man nicht gießen oder das Wachsen fördern.“
Die ausgestellte Agave Americana stirbt zwar bald, doch laut Knees blüht bald eine zweite ihrer Art.