Die Bürgerinitiative „Moosburg lebenswert“ sieht überhaupt keine Notwendigkeit für ein derart großes Hotelprojekt. Für Dieter Klimbacher, einen ihrer Vertreter, besteht nicht der geringste Bedarf: „Wenn man rundherum schaut im näheren Umfeld und auch in den Nachbargemeinden, so sind genug Betten vorhanden, es stehen Betten leer. Warum soll dann in Moosburg genau dieses Hotel den Umschwung bringen, das hat mir bis heute noch keiner erklären können.“
Hotelprojekt Moosburg
Sorge vor Hochwasser durch Bodenversiegelung
Auch die Bodenversiegelung sei ein großes Thema, sagte Isabella Angerer: „Wir haben ja heuer schon zwei Mal erlebt, dass der Stallhofener Bach d’rübergegangen ist und über den Golfplatz bis zu unserem Haus gekommen ist. Man glaubt nicht, welche Wassermengen da in Bewegung kommen.“
Und manche befürchten schlichtweg Konflikte, wenn der Hotelbetrieb erst einmal läuft, sagt Georg Lautermann: „Wir als Landwirte arbeiten nicht von 8.00 bis 16.00 Uhr, sondern auch zeitweise früher, meistens eher später, bis in den Abend hinein. Für einen Kurgast, der natürlich seine Ruhe haben will, ist das ein großes Problem, wenn um 18.00 oder 19.00 oder 21.00 Uhr noch ein Traktor vorbeifährt und die Fläche bearbeitet.“
Bürgermeister Gaggl (ÖVP): Leuchtturmprojekt
Ganz anders sieht das der Moosburger Bürgermeister Herbert Gaggl (ÖVP). Die überarbeiteten Pläne würden ohnehin bereits eine Verkleinerung vorsehen. Der geplante Bau erfülle alle baulichen Vorgaben. Für Moosburg sei es ein Leuchtturmprojekt mit ungeheurer Wertschöpfung: „Die Bedeutung hat der Bau aber nicht nur im touristischen Bereich, sondern auch was den wirtschaftlichen Bereich betrifft. Das heißt Schaffung von Arbeitsplätzen, man kann zumindest mit 60 bis 100 Arbeitsplätzen rechnen.“
Das bedeute Einnahmen für die Marktgemeinde Moosburg, sagte der Bürgermeister. Bei einem Minimum von 30.000 bis 50.000 Nächtigungen kämen über die Ortstaxe alleine schon mehr als 100.000 Euro herein, sagte Gaggl. Dazu käme noch die Umwegrentabilität im regionalen Kreislauf. Die Frage sei nicht ob, sondern wie das Projekt verwirklicht werde. Geht alles nach Plan könne nächstes Jahr mit dem Bau begonnen werden, sagte der Bürgermeister.