Die Angst vor neuerlichen Überflutungen und Hangrutschungen besteht vor allem dort, wo es bereits vor zwei Wochen zu gefährlichen Situationen kam. Nach der mehr als einstündigen Sitzung des Landeskrisenstabs am Montag hieß es, die Wetterlage sei heikel und der vor zwei Wochen im Raum Unterkärnten auch sehr ähnlich.
Dieses Mal ist aber vorwiegend Oberkärnten betroffen, so Meteorologe Andreas Mansberger von der GeoSphere Austria: „In Kärnten erwarten wir in Oberkärnten vor allem Regenmengen von 100 bis 150 Liter am Quadratmeter, vor allem im Bergland. In den Tälern, da wird es zwischen 50 und 100 Liter am Quadratmeter liegen. Es besteht die Möglichkeit von kleineren Überflutungen bei kleinen Bächen, bei Wildbächen, aber auch die Grundwasserspiegel steigen. Damit ist auch wieder damit zu rechnen, dass sich im Kellerbereich Wasser ansammelt.“
Feuerwehren halten sich überall bereit
Für die Einsatzkräfte bedeutet das höchste Alarmbereitschaft, sagt der zuständige politische Referenz Daniel Feldner (SPÖ): „Wir haben Hotspots analysiert und sichergestellt, dass diese dann auch besetzt sind und dass wir diese genau im Auge behalten können.“ Markus Hudobnik, der Katastrophenbeauftragte des Landes, ergänzte: „Die Feuerwehren haben sich von der Landeshauptstadt hin bis nach Villach bis Gesamtkärnten in die betroffenen Gebiete in Bereitschaft versetzt und das schon seit gestern. Wir versuchen, den mobilen Hochwasserschutz bereitzuhalten.“ Auch die Stadt Klagenfurt kennt die schwachen Punkte und bereite sich in Viktring vor. Sandsäcke werden in diesen Bereichen schon vorbereitet, so Hudobnik.
Pegelstand der Drau abgesenkt
An der Drau wurde der Pegelstand vorsorglich um 90 Zentimeter abgesenkt. Hotspots könnten wieder Treffen oder Arriach sein. Aber auch, wenn es diesmal in Unterkärnten weniger regnen sollte, bleibe die Situation auch dort angespannt, sagte Hudobnik: „Wir haben noch immer unsere offenen Schadstellen von unserem letzten Großwetterereignis, das ist die Ortschaft Goritschach und natürlich die Gemeinde Bad Eisenkappel.“ Auf die Einsatzkräfte wartet vermutlich eine lange Nacht. Erst am Dienstag dürfte sich das Tief langsam abschwächen.
Villach sperrt Draubermen
Die Stadt Villach sperrte ab Montagnachmittag den Unterschütter Gailsteg und die Draubermen. Bei den Bermen sei der gesamte Bereich vom Kraftwerk auf Höhe Langauen bis zur Drauschleife bei Wernberg betroffen. Die Sperre bedeutet, dass das Radfahren und Gehen entlang der Drau auf beiden Seiten ausnahmslos verboten sei. Die Stadt Villach bittet, diese Sicherheitsmaßnahmen ernst zu nehmen. Durch mögliche Überschwemmungen von Teilen der Bermen bestehe Lebensgefahr.