Hochalmspitze von Süden
Chronik

Zwei tödliche Abstürze im Ankogel-Gebiet

In Kärntens Bergen ist es am Samstag zu zwei tödlichen Unfällen gekommen. Eine Zeugin beobachtete auf dem Ankogel einen Absturz und rief die Einsatzkräfte, die den Toten bargen, es handelt sich um einen 58-jährigen Steirer. Auf dem Großen Hafner (Ankogel-Gebiet) stürzte eine 62-Jährige in den Tod.

Die 62-jährige Frau aus der Steiermark wanderte mit mehreren Bekannten von der Kattowitzer Hütte auf den Gipfel des Großen Hafner (3.076 Meter). Gegen 15.30 Uhr stieg sie alleine vom Gipfel in Richtung Kattowitzer Hütte ab. Auf einer Seehöhe von rund 3.040 Metern dürfte sie gestolpert und über steiles, felsdurchsetztes Gelände rund 50 Meter in Richtung Ochsenkar abgestürzt sein. Ein nachfolgender Bergsteiger entdeckte die regungslos liegende Frau und setzte die Rettungskette in Gang. Der Rettungshubschrauber RK1 konnte nur noch ihren Tod feststellen. Die Bergung des Leichnams erfolgte mittels Seilbergung durch den Polizeihubschrauber Libelle.

Absturzstelle Großer Hafner
BMI
Absturzstelle der Frau

Peter Gratzer, Einsatzleiter der Bergrettung Lieser-Maltatal, sagte, es sei hochalpines Gelände, der Hafner sei sehr anspruchsvoll und habe im Gipfelbereich auch exponierte Lagen. Von dort aus sei der Absturz passiert.

Wanderin sah Absturz

Der zweite tödliche Alpinunfall ereignete sich auf dem Ankogel. Eine 23 Jahre alte Wanderin aus dem Bezirk Villach-Land beobachtete, wie ein Mann beim Abstieg vom Gipfel ins Stolpern geriet und abstürzte. Sie rief die Einsatzkräfte. Kurz nach 14.00 Uhr entdeckte die Besatzung des Notarzthubschraubers Martin 1 den Toten, er wurde vom Polizeihubschrauber geborgen. Der Mann hatte keine Papiere bei sich und dürfte alleine unterwegs gewesen sein. Ermittlungen ergaben, dass es sich um einen 58-jährigen Steirer aus Liezen handelt.

Absturzstelle Ankogel
BMI
Absturzstelle auf dem Großen Hafner

„Rechtzeitig rasten und genug trinken“

Horst Wohlgemut, Leiter der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei, sagte, auf dem Berg gebe es immer ein gewisses Restrisiko. Die Bergsteiger seien gut ausgerüstet gewesen und beide erfahren. In beiden Fällen seien die Verunglückten gestolpert und abgestürzt. Ankogel und Großer Hafner seien über 3.000 Meter hoch und begehrte Gipfelziele. Für die Besteigung brauche man Trittsicherheit und eine entsprechende Kondition. Noch dazu sei es derzeit im Hochgebirge außergewöhnlich warm, man ermüde leicht, so Wohlgemut. Der Leiter der alpinen Einsatzgruppe rät Bergsteigern, rechtzeitig Pausen einzulegen und genügend Flüssigkeit mitzunehmen.