Überschwemmter Sportplatz
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Chronik

Karpfen und Barsche auf Fußballplatz

Nach dem Hochwasser und den Hangrutschungen können nach wie vor 45 Menschen nicht in ihre Häuser zurück. In Eisenkappel, aber auch Klein St. Veit und Globasnitz bleiben gefährliche Hänge weiter in Beobachtung. Unter Wasser stehen auch viele Sportstätten. Fußballplätze sind nur teilweise oder gar nicht bespielbar. In Grafenstein schwammen Karpfen und Barsche, wo sonst trainiert wird.

Was von oben anmutet wie ein Feuchtbiotop, ist der Fußballplatz in Poggersdorf. Seit Tagen laufen die Pumpen, um den Wasserstand zu senken. Noch heuer soll der gesamte Platz neu angelegt werden. Im Vereinshaus stand der gesamte Keller unter Wasser. 9.000 Liter in der Minute werden abgepumpt. Der Schaden betrage rund 50.000 Euro. Die Trocknung und Wiederherstellung des Bodens bzw. Estrichs wird auf rund 100.000 Euro geschätzt, so Kathrin Hajek, Amtsleiterin von Poggersdorf.

Grafenstein: Rund 40.000 Euro Schaden an Trainingsplatz

Nur wenige Kilometer weiter südlich ist die Sportanlage des TSV Grafenstein betroffen. Mit Sandsäcken konnte der Tennisplatz gerade noch gerettet werden, doch auch hier muss der Trainingsplatz der Fußballer neu angelegt werden. Vor zwei Wochen schwammen dort Karpfen und Barsche herum, sagt Valentin Egger, der Sportreferent von Grafenstein: „Der Schaden am Trainingsplatz betrug 40.000 bis 50.000 Euro. Er wurde komplett ausgeschwemmt, weil ein Fluss durchrann. Man konnte niemanden dort trainieren lassen.“ Auch ein für das kommende Wochenende geplantes Fest musste abgesagt werden. Der Beachvolleyballplatz konnte von einigen Mitarbeitern wieder instandgesetzt werden. Der entstandene Schaden wird auf rund 8.000 Euro geschätzt.

Arno Arthofer
ORF
Arno Arthofer

Etwa 20 Schäden wurden beim Land Kärnten in der Abteilung Sport gemeldet. Man glaube aber nicht, dass das schon alles war. Viele Vereine seien noch beim Erheben der Schäden, schätzt Landessportdirektor Arno Arthofer: „Unser grundsätzlicher Beitrag sind 25 Prozent im Sportstättenbau. Wir haben diesmal aber eine Ausnahme gemacht.“ Es sollen zusätzliche Mittel für die Behebung von Schäden, die nicht gedeckt sind, zur Verfügung gestellt werden, um sie nicht dem organisierten, ehrenamtlichen gemeinnützigen Sport umzuhängen.

Flugaufnahme Tennisplatz
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Viele freiwillige Helfer waren bei den Aufräumarbeiten dabei

Villach: Helfer ermöglichten Tennismeisterschaften

In Warmbad Villach stand die Tennisanlage knietief unter Wasser. Zuerst dachte man daran für heuer überhaupt zu schließen. Bis zum Wochenende werden hier österreichische Tennismeisterschaften gespielt. Laut Geschäftsführer Stefan Winkler sei es ein Wettlauf mit der Zeit gewesen: „Wir hatten eine Woche Zeit, um die Anlage wieder in Schuss zu bekommen. Das wäre nicht ohne die vielen Helfern und Mitgliedern, sowie auch den benachbarten Clubs möglich gewesen.“ Die nächsten Wochen werden zeigen, wie hoch die Schadenssumme wirklich ist.