Salmonellen
National Institutes of Health, U. S. Department of Health and Human Services – public domain
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Chronik

Kärntner starb an Salmonellen

Billigfleisch aus Polen hat in mehreren europäischen Ländern zu Salmonellenvergiftungen geführt. In Österreich erkrankten seit Februar 27 Personen. Wie sich am Mittwoch herausstellte gab es sogar einen Todesfall: Ein 63 Jahre alter Kärntner überlebte die Vergiftung nicht.

Das verseuchte Fleisch aus Polen war auch in Kärnten auf dem Markt. Es wurde als Hühnerkebabspieß angeboten. Erste Salmonellenfälle waren in Österreich bereits im Februar aufgetaucht. Der 63 Jahre alte Kärntner genoss offenbar erst später eine Portion von einem der verseuchten Kebabspieße und erlitt dabei eine Salmonellenvergiftung. Die Krankheit verlief schwer. Das Land Kärnten bestätigt den Todesfall des 63 Jahre alte Mannes mit Ende Juli. Wo genau der Mann das verseuchte Fleisch gekauft hatte und wo er wohnhaft war, darüber wird aus Gründen des Datenschutzes keine Auskunft erteilt.

Gefahr von Salmonellen

Billigfleisch aus Polen hat in mehreren europäischen Ländern zu Salmonellenvergiftungen geführt. In Österreich erkrankten seit Februar 27 Personen. Wie sich am Mittwoch herausstellte gab es sogar einen Todesfall: Ein 63 Jahre alter Kärntner überlebte die Vergiftung nicht.

Fall wird analysiert

Der Fall wird nun von der Lebensmittelaufsicht des Landes und der Wirtschaftskammer analysiert. Guntram Jilka, Sprecher der Gastronomie in der Wirtschaftskammer sagte, der Todesfall sei ein bedauerlicher Einzelfall: „Jeder einzelne Fall ist bedauerlich, weil er natürlich den Konsumenten trifft und vom Image her die Branche, aber es ist, und das darf ich wirklich hundertprozentig sagen, ein nicht repräsentativer Einzelfall, der aber untersucht werden muss, damit so etwas nicht wieder vorkommt.“

„Also unsere Lebensmittelbehörde hat Proben gezogen, natürlich in den Bereichen, wo Verdacht bestanden hat, dass diese Salmonellen-Vergiftung hergekommen ist. Sie sind auch fündig geworden. Dieser Betrieb ist geschlossen und es gibt auch laufende Kontrollen in ganz Kärnten, gemeinsam mit der AGES, weil das ja auch ein österreichweites Thema ist, beziehungsweise sogar ein europaweites Thema“, so Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ).

Betriebe werden unterschiedlich oft getestet

Die Betriebe werden je nach Anzahl der ausgekochten Portionen unterschiedlich oft getestet, so Jilka: „Ein Cateringbetrieb oder ein Alten- und Pflegeheim, wo es sensiblere Personenbereiche gibt, die werden in A-, B- und C- Betriebe kategorisiert. Ein Imbissladen zum Beispiel, der einfache Speisen hat, wird vielleicht nur alle zwei, drei Jahre kontrolliert, Cateringbetriebe hingegen jährlich, wobei es natürlich auch von der Sensibilität der verarbeiteten Produkte abhängt.“

Ärztin über Salmonellen-Gefahr

Die St. Veiter Internistin Karin Steidl spricht über die Gefährlichkeit von Salmonellen, die Risikofaktoren und die Frage, wann eineSalmonellen-Vergiftung tödlich enden kann.

Ob es ausreicht, Betriebe nur alle paar Jahre zu kontrollieren, dazu sagte Jilka, die Betriebe seien aufgefordert, im Sinne einer Selbstkontrolle entsprechende Maßnahmen durchzuführen: „Betriebe müssen ja auch Rückstellproben tiefgekühlt aufbewahren und die Lebensmittelaufsicht ist da sehr bemüht, die Betriebe entsprechend ihres Gefahrenpotenzials auch öfter zu kontrollieren.“ Manche Betriebe würden demnach halbjährlich oder sogar monatlich getestet werden.

„Fleisch aus Polen nicht per se schlecht“

Österreichweit sollen seit Februar 27 weitere Erkrankungen auf das Billigfleisch aus Polen zurückgehen. Auch andere europäische Länder wie Belgien, Niederlande und Frankreich sind betroffen, nun werden die unterschiedlichen Stämme miteinander verglichen, um Rückschlüsse auf die Quellen zu bekommen.

„Ich würde das Fleisch aus Polen per se nicht schlecht machen, weil die EU-Gesetzgebung ist in allen Ländern die gleiche. Das heißt, Salmonellen werden bekämpft, werden überwacht, sowohl von der Herde weg bis zum fertigen Lebensmittel, bis zum Betrieb eben. Und wenn Polen das gleich macht wie wir, dann ist die Situation ähnlich. Der Punkt ist nur der, dass halt Salmonellen immer wieder in Geflügelbetrieben auftauchen können und dann eben dort bekämpft werden müssen“, so Gunter Vogl von der Lebensmitteluntersuchungsanstalt.