Lesung vor den Werken von Christoph Luger
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Kultur

Hemmaberg: Trivium wegen Unwetter verlegt

Wegen der Unwetterereignisse auf dem Hemmaberg war auch die langjährige Kulturveranstaltung Trivium gezwungen, am Montagabend nach Globasnitz auszuweichen. Literatur, bildende Kunst und Musik standen im Mittelpunkt, auch die Zweisprachigkeit war Thema.

Das Trivium ging heuer abermals neue Wege: Wegen der Unwetter musste die Veranstaltung erstmals vom Hemmaberg in die Ortschaft Globasnitz verlegt werden. Auch der traditionelle Auftakt, die Führung mit dem Archäologen Franz Glaser, fand diesmal ersatzweise im archäologischen Pilgermuseum in Globasnitz statt. Im Anschluss wurde das Publikum in den nahegelegenen Pfarrsaal gebeten. Janez Gregoric, Gründer und Organisator: „Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht, wir haben gesagt, alles besser, als absagen. Wir haben ein einmaliges Ambiente, der Pfarrsaal eignet sich bestens.“

Hemmaberg
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Der Hemmaberg war bisher immer Veranstaltungsort des Triviums

Trivium – der Weg zur Weisheit

Der Begriff Trivium wurde im Mittelalter für das Erlernen der Grammatik, Rhetorik und Dialektik verwendet – drei sprachliche Disziplinen, die zur Weisheit führen sollten. Zu einer künstlerischen Weisheit möchte bereits seit über zwei Jahrzehnten das sparten- und grenzüberschreitende Veranstaltungsformat führen. Initiator Gregoric wird von seinen zwei Töchtern, den Musikerinnen Sara und Mira, sowie von Literat Dominik Scrienc unterstützt.

Trivium fand in Globasnitz statt

Literatur, Musik und bildende Kunst als „Dreiheit“

Es sind drei Wege und dadurch drei verschiedene künstlerische Zugänge, die das Trivium sichtbar machen möchte: Die bildende Kunst, die Literatur und die Musik. Dieses Jahr setzte sich das Trivium unter dem Motto „Papier und Staub“ mit der Bedeutung der Materialität auseinander. Ausgestellt wurden dazu unter anderem Arbeiten des österreichischen Künstlers Christoph Luger. Neben literarischen Beiträgen von Uros Prah und Dominik Srienc wurde auch eine musikalische Auftragskomposition von Daniel Oliver Moser präsentiert.

Werke von Christoph Luger

Werke des bildenden Künstlers Christoph Luger, die alle auf Papier entstehen, sowie der Nachname des slowenischstämmigen Schriftstellers Uros Prah, der übersetzt „Staub“ bedeutet, waren ausschlaggebend für das diesjährige Motto „Papier und Staub“, so Dominik Srienc: „Man kann bei so einer Veranstaltung immer fragen, welche Sprachen gesprochen werden und in den eigenen Sprachen über den Tellerrand schauen.“

Sara und Mira Gregoric
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Sara und Mira Gregoric

Musikalische Auftragskompositionen stehen beim Trivium in einer bewährten Tradition. Daniel Oliver Moser setzte sich in seinem Werk „Vergessenheit“ mit persönlichen Erinnerungen und der Vergänglichkeit auseinander.

Sara und Mira Gregoric engagieren sich beim Trivium nicht nur als Musikerinnen, sondern bekleiden auch allerlei andere Positionen. Sara Gregoric sagte, sie würde in der Zukunft gerne beides kombinieren und sei schon dabei, das umzusetzen." Mira Gregoric meinte, das Konzept mit den drei Kunstsparten werde beibehalten. Es gebe schon Jahre voraus Ideen und Planungen.

Deutsch und Slowenisch: „Sprachen nicht gleichberechtigt“

Das Trivium stelle sprachliche Vielfalt unter Beweis, eine Vielfalt, die hierzulande nicht immer toleriert wurde, so Srienc: „Es gibt eine historische Frage des Slowenischen und des Deutschen, die sich immer aneinander gerieben haben. Das eine hat immer versucht, das andere zu verschlingen. Ich glaube, dass nach wie vor nicht beide Sprachen in Kärnten/Koroska gleichberechtigt sind.“