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Chronik

Zwei Jahre Haft wegen sexuellen Missbrauchs

Am Landesgericht Klagenfurt wurde am Freitag ein Kärntner wegen sexuellen Missbrauchs zu zwei Jahren Haft verurteilt – acht Monate davon unbedingt. Der 28-Jährige soll sich voriges Jahr an drei alkoholisierten und teils schlafenden Frauen vergangen haben. Während sie ihm alle dieselbe Vorgehensweise vorwerfen, beteuerte er seine Unschuld.

Im Jänner 2022 veranstaltete der Angeklagte eine Wohnungsparty. Als alle Gäste weg waren, legte er sich zu zwei schlafenden Freundinnen ins Bett. Er fasste laut Anklage eine von den beiden im Intimbereich an. Die Frau wachte auf und rannte aus dem Zimmer. Bei der zweiten Freundin blieb es beim Versuch. Sie wachte rechtzeitig auf.

Zweiter Fall zu Weihnachten passiert

Der Vorwurf von Staatsanwältin Veronika Holub geht aber weiter. Zu Weihnachten voriges Jahr soll der Angeklagte dann eine stark alkoholisierte Freundin nach dem Feiern im Club in ihrer eigenen Wohnung ausgezogen und im Intimbereich berührt haben – gemeinsam mit einem Freund, gegen den auch ermittelt wird. Die junge Frau könne sich daran erinnern, wie sie vom groben sexuellen Übergriff des Angeklagten immer wieder aufgewacht sei, hielt Richter Gernot Kugi dem Angeklagten vor.

Angeklagter: „Habe sie nur maximal gestützt“

Der 28-Jährige bestritt die Vorwürfe. Im ersten Fall habe er sich zwar zu den Freundinnen ins Bett gelegt, sie aber nicht angefasst und auch im zweiten Fall verteidigte sich der Mann. Er habe die betrunkene Freundin maximal gestützt. Als sie und sein Kumpel sich im Schlafzimmer eingesperrt haben, hätte er sich auf den Heimweg gemacht. Die Schöffen verurteilten den Angeklagten noch nicht rechtskräftig zu 24 Monaten Haft, acht davon unbedingt. Außerdem muss er den jungen Frauen gesamt ein Teilschmerzengeld von 2.000 Euro zahlen.