Die Händler und Gastronomen, die fix am Benediktinermarkt sind, zahlen eine Miete, die unter dem Niveau anderer Standorte in der Stadt liegt. Im Gegenzug besteht die Verpflichtung, fünf Mal in der Woche offen zu halten. Das betrifft vor allem die Kernzeit zwischen 9.00 und 13.00 Uhr.
Manche erhielten 20 Strafen zu je hundert Euro
Das Ordnungsamt sammelte über längere Zeit Fotomaterial von geschlossenen Betrieben gesammelt und teilte jetzt die Strafbescheide aus. Manche Betriebe bekamen mehr als 20 zu je 100 Euro, auch weil sie etwa nicht um 9.00 Uhr, sondern um 9.30 Uhr aufsperrten, sagt Christian Cabalier, Sprecher der Marktgastronomen: „Es wird momentan so hart durchgegriffen, das versteht keiner.“
Es sei vor allem die Art und Weise verstörend, wie mit den Unternehmern umgegangen wird, sagt Claudia Rogatschnig, die Sprecherin der Händler am Benediktinermarkt: „Es wird der Konsens zu uns Händlern nicht gesucht. Es wird einfach nur mehr über uns hinweg bestimmt. Im Grunde genommen sollten wir Urlaubsanträge schreiben, wenn wir nicht da sind. Wir sind aber Selbstständige.“ Es gebe mehrere Betriebe, die nicht fünf Mal, sondern höchstens drei Mal pro Woche geöffnet haben. Das störe auch die Mitbewerber, denn dadurch sei viel weniger los auf dem Markt, sagt Christian Cabalier.
Bürgermeisterbüro: Sensibilisierung als Ziel
Das Ordnungsamt habe jedenfalls mit dieser Aktion über das Ziel hinausgeschossen, heißt es am Donnerstag aus dem Bürgermeisterbüro. Christian Scheider war verhindert, es werde aber ein klärendes Gespräch mit der Leitung des Ordnungsamtes geben, so Patrick Jonke, Scheiders Büroleiter: „Der erste Schritt ist es sicher nicht, Strafen zu erteilen, sondern die Sensibilisierung herbeizuführen, mit den Verantwortlichen in Kontakt zu treten, mit ihnen darüber zu sprechen, sie darauf hinzuweisen. Wenn das nicht funktioniert, wird irgendwann natürlich eine Strafe notwendig sein.“
Der Leiter des Ordnungsamtes, Wilfried Kammerer, sagt, die Marktordnung sei einzuhalten. Das werde auch kontrolliert.