Der Rasen präsentiert sich in nahezu perfektem Zustand
Christian Rosenzopf/ORF
Christian Rosenzopf/ORF
Sport

Derby unter besonderen Vorzeichen

Unter besonderen Vorzeichen steht am Mittwoch das Fußballderby zwischen Austria Klagenfurt und WAC. Auf der Tribüne werden viele Einsatzkräfte mitfiebern, die bis zuletzt im Hochwassereinsatz standen. Aus sportlicher Sicht kann mit einem sehr spannenden Duell gerechnet werden. Nach dem Regen gilt diesmal eine Sonderregelung für das Parken.

Eigentlich hätte das Derby am Samstag über die Bühne gehen sollen. Das Spielfeld im Klagenfurter Stadion wäre trotz des Dauerregens bereit gewesen. Der Schiedsrichter hatte vor dem Spiel noch grünes Licht gegeben und die Mannschaften machten sich zur Anreise zum Stadion bereit. Da aber viele Einsatzkräfte aufgrund der Überschwemmungen gefordert waren, kam es wenige Stunden vor dem geplanten Anpfiff doch noch zur Absage. Eine Entscheidung, die von allen Beteiligten und auch von den Fanklubs ausdrücklich begrüßt wurde.

Die Austria Klagenfurt lud am Samstagabend sogar noch kurzfristig alle Feuerwehren zur kostenlosen Stärkung zum Stadion ein, da das VIP-Buffet für das Spiel bereits vorbereitet war.

Der Rasen präsentiert sich in nahezu perfektem Zustand
Christian Rosenzopf/ORF
Der Rasen präsentiert sich trotz der Regenfälle in ausgezeichnetem Zustand

„Wir sagen Danke“

Nun kommt es am Mittwoch zur verspäteten Austragung des Kärntner Bundesliga-Derbys – unter besonderen Vorzeichen. Unter dem Motto „Wir sagen Danke“ laden das Land Kärnten, die Stadt Klagenfurt und die beiden Vereine alle Einsatzkräfte zu den Spielen der Austria und des WAC ein. Noch bis Mittwoch um 13.00 Uhr können sich Einsatzkräfte und Rettungsorganisationen bei der Austria Klagenfurt für den kostenlosen Besuch beim Derby anmelden. Dieses wird am Mittwoch um 20.30 Uhr angepfiffen. Neben einem Sitzplatzticket sind auch Gutscheine für Speisen und Getränke inkludiert. Anmeldungen sind per E-Mail an Austria Klagenfurt möglich.

Auch das Heimspiel des WAC am Samstag gegen Lustenau (Beginn: 17.00 Uhr) kann von sämtlichen Einsatzkräften kostenlos besucht werden. Der Wolfsberger AC ersucht um Anmeldung bis spätestens Freitag per E-Mail. In der E-Mail sollen die jeweilige Organisation sowie die Anzahl der benötigten Tickets genannt werden. Auch der WAC wird den Stadionbesuch mit zusätzlichen Getränkegutscheinen für die Einsatzkräfte versüßen.

Stadt Land und Vereine laden zum Derby
Büro Landeshauptmann Kaiser
Das Land Kärnten, die Stadt Klagenfurt und die Vereine laden zum Kärntner Fußballderby ein

Spieler wechselten die Seiten

Aus sportlicher Sicht darf am Mittwoch mit einem spannenden Duell gerechnet werden. Sowohl die Austria als auch der WAC sind mit Siegen in die neue Bundesliga-Saison gestartet. Für zusätzliche Brisanz sorgt, dass bei beiden Mannschaften Spieler eingesetzt werden, die zuvor für den jeweils anderen Klub gespielt haben. Austria-Verteidiger Christopher Wernitznig spielte acht Jahre beim WAC und absolvierte 231 Partien für die Lavanttaler. Seit Sommer 2022 trägt er nun das violette Trikot. Erst vor wenigen Wochen wechselte wiederum WAC-Mittelfeldspieler Florian Rieder von Waidmannsdorf ins Lavanttal und wurde dafür von Teilen der Austria-Fanszene beschimpft.

„Nebengeräusche sind mir komplett egal“

Der neue WAC-Spieler sieht den plötzlichen Trubel um seine Person vor dem Derby gelassen. „Die Nebengeräusche sind mir wirklich komplett egal. Ich konzentriere mich darauf, dass ich mit meiner Mannschaft unbedingt drei Punkte holen will. Das ist mein größtes Ziel. Von den Nebengeräuschen kriege ich so wenig mit, und da beschäftige ich mich auch gar nicht damit, denn darauf habe ich keinen Einfluss“, so Rieder im ORF-Interview. Der Tiroler betont aber, dass er zu seinen früheren Mannschaftskollegen von der Austria nach wie vor einen guten Draht habe.

 Florian Rieder von Austria Klagenfurt gegen Domink Baumgartner vom WAC
APA/GERT EGGENBERGER
Seitenwechsel: Das letzte Derby absolvierte Florian Rieder noch im Trikot der Austria

„Man stachelt sich gegenseitig ein bisschen an“

Auch Wernitznig strich sein gutes Verhältnis zu seinem Ex-Klub WAC hervor. Mit den einstigen Teamkollegen treffe er sich manchmal noch zu einer Golfrunde. Es gehöre aber zu einem Derby dazu, dass es für Gesprächsstoff sorge. „Man stachelt sich gegenseitig ein bisschen an, schließlich geht es darum, wer die Nummer eins in Kärnten ist – und die Nummer eins wollen wir auch bleiben“, so Wernitznig.

Der Gailtaler sieht auch einen positiven Aspekt an den Sticheleien rund um das Derby. Immerhin sei es bereits die dritte Bundesliga-Saison mit zwei Kärntner Vereinen. Wernitznig: „Was ich mir noch wünschen würde, wäre, dass wir auch so eine Stimmung wie beim Eishockeyderby in den Hallen erleben.“ Am Mittwoch könnte es jedenfalls eine packende Derby-Atmosphäre geben, wenn zusätzlich viele Einsatzkräfte auf den Tribünen mitfiebern.

Sonderregelung für das Parken

Anpfiff ist am Mittwoch um 20.30 Uhr. Da der Parkplatz beim Stadion aufgrund der Regenfälle teilweise gesperrt ist, gibt es eine Sonderregelung: In Abstimmung mit dem Lakeside Park wurde vereinbart, dass Stadionbesucher die dortigen Freiflächen vor und nach dem Spiel kostenlos zum Park benützen dürfen. „Wir bedanken uns für die Nachbarschaftshilfe“, so die Austria Klagenfurt.