Feuerwehreinsatz in St. Paul
ORF/Matha
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Chronik

Einsatzschwerpunkt nach Klagenfurt verlagert

Angesichts der Niederschlagsmenge ist die Hochwassergefahr nach wie vor hoch. Noch immer herrscht in neun Gemeinden Zivilschutzalarm. Angespannt ist die Lage nun hauptsächlich in Klagenfurt, wo die Feuerwehren im Stadtteil Viktring Wasser in den Rekabach ablassen mussten. Für St. Paul/Lavanttal und Loibach gilt ein Zivilschutzalarm.

In der Nacht auf Samstag ist der Regen zwar nicht ganz so stark ausgefallen wie befürchtet, doch zahlreiche Bäche gehen über, der Boden kann kein Wasser mehr aufnehmen. Die Hochwassergefahr verlagerte sich auf Klagenfurt, auf die Stadtteile Waidmannsdorf und Viktring. Die Einsatzkräfte arbeiten seit der Nacht gegen Überschwemmungen und Murenabgänge an.

Treimischer Teiche und Rekabach fluten Gebäude

Weil die Feuerwehr in Viktring Wasser aus dem Treimischer Teich ablassen musste, wurde der sonst kleine Rekabach zu einem Fluss. Der ableitende Bach trat bereits über die Ufer, überschwemmte den Radweg und Keller der Siedlung.

Der Pegel des Treimischer Teichs in Viktring musste gesenkt werden

In Viktring wurde Wasser aus dem Treimischer Teich kontrolliert abgelassen, erzählte ORF Reporter Peter Matha.

Damm in Viktring: Wasser wird kontrolliert abgelassen

Anrainerin: Bin erschüttert

Die Anrainerin Ulrike Maren erzählte ORF Reporterin Martina Steiner Samstagfrüh, dass auch in ihrer Wohnstraße alle Parkplätze unter Wasser stehen: „Ich bin erschüttert. Ich wohne seit 15 Jahren da, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Die Leute sollten einmal anfangen zu überlegen, was sie in den letzten Jahrzehnten, Jahrhunderten in die Atmosphäre gepumpt haben, dass wir so einen Klimawandel haben. Es ist traurig, dass man sich noch immer sagen lassen muss, das ist ja normal. Die sollen das einmal den Leuten sagen, die jetzt ihr Hab und Gut verlieren.“

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Überschwemmung Klagenfurt
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Überschwemmung in Klagenfurt
Überschwemmung in Sand
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Überschwemmung in Sand in Grafenstein
Mure in St. Paul
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Überschwemmung im Kropfitschbad in Krumpendorf
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Der Pegel des Wörthersees liegt auf Höhe der Einbauten
Hochwasser in St. Paul
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Hochwasser in St. Paul
Der Rekabach in Viktring führt Hochwasser, weil Wasser aus dem Treimischer Teich abgelassen werden musste
ORF/Steiner
Der Rekabach in Viktring führt Hochwasser, weil Wasser aus dem Treimischer Teich abgelassen werden musste
Der Rekabach führt Hochwasser die Feuerwehr schützt umliegende Wohnhäuser mit Sandsäcken
ORF/Steiner
Der Rekabach führt Hochwasser die Feuerwehr schützt umliegende Wohnhäuser mit Sandsäcken
Der Rekabach führt Hochwasser die Feuerwehr schützt umliegende Wohnhäuser mit Sandsäcken
ORF/Steiner
Viktringer Wohnanlage steht unter Wasser
ORF/Matha
Viktringer Wohnanlage steht unter Wasser
Anrainer bei Sandsäcken
ORF/Matha
Anrainer bei Sandsäcken
Feuerwehreinsatz Klagenfurt Viktring
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Feuerwehreinsatz Klagenfurt Viktring
Feuerwehreinsatz Klagenfurt Viktring
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Feuerwehreinsatz Klagenfurt Viktring
überschwemmte Wohnanlage
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überschwemmte Wohnanlage

Tiefgarage unter Wasser

Der Anrainer Robert Wabenegger sagte, er habe gerade sein Auto aus der Tiefgarage geholt: „Wir haben mindestens zehn Zentimeter Hochwasser. Die Problematik bei uns ist, dass wir ziemlich nahe beim Rekabach sind und der die Menge, die von oben kommt, nicht erfassen kann. Das nächste Problem ist die Sattnitz, die als Abfluss vom Wörthersee schon blattlvoll ist.“

Rekabach in Klagenfurt

Zweite Welle in Klagenfurt möglich

Wolfgang Germ von der Klagenfurter Berufsfeuerwehr sagte, Probleme gebe es im gesamten Stadtgebiet, vor allem aber in Waidmannsdorf und Viktring mussten viele Keller ausgepumpt werden: „Wo es um Grundwasser geht, können wir nichts machen, aber das Oberflächenwasser können wir abpumpen. Auch das Bundesheer wurde in der Früh schon wieder aktiviert. Es hilft uns Sandsäcke anzubringen um das Wasser abzuleiten, etwa in der Siebenbürgengasse in Viktring.“

In Klagenfurt wurde am Samstagvormittag neuerlich Zivilschutzalarm gegeben. Es drohe eine neuerliche Welle, weil abermals Wasser von den Treimischer Teichen abgelassen werden musste. Der Zivilschutzalarm bedeutet, dass sich die Bewohner in ihren Häusern aufhalten sollen. Die Keller sollten nicht betreten werden. Fahrzeuge sollten aus der Tiefgarage gebracht und unnötige Fahrten vermieden werden, hieß es.

Zivilschutzwarnung aufrecht

Noch immer herrscht Zivilschutz-Alarm in Loibach und in St. Paul im Lavanttal. Eine Zivilschutz-Warnung gilt für folgende Gemeinden und Orte: Bleiburg, St. Georgen im Lavanttal, Bad Eisenkappel, Eberndorf, Globasnitz, Sittersdorf, Neuhaus mit Ausnahme von Schwabegg, St. Kanzian am Klopeiner See sowie für Klagenfurt-Viktring – diese gilt bis Samstagmittag.

Nach der Sitzung des Krisenstabes in Völkermarkt Samstagfrüh hieß es, oberste Priorität habe die Seeberg-Straße (B 82) die noch an mehreren Stellen gesperrt ist.

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Aufbau mobiler Hochwasserschutz
BFKdo Spittal
Katastrophenhilfszug II Spittal
BFKdo Spittal
Mobiler Hochwasserschutz wird aufgebaut
BFKdo Spittal
Katastrophenhilfszug KAT II
BFKdo Spittal
Einsatzkräfte Katastrophenhilfszug KAT II bei Lagebesprechung
BFKdo Spittal
Einsatzkräfte Katastrophenhilfszug KAT II bei Lagebesprechung
BFKdo Spittal

Situation im Lavanttal weiter angespannt

Der Völkermarkter Bezirkshauptmann Gerd Klösch sagte, die Situation sei weiter angespannt: „Wir wissen nicht mehr, wohin wir das Wasser pumpen sollen. Wir haben nach wie vor 70 Kräfte aus Niederösterreich dort, die mit schweren Pumpen arbeiten und was jetzt kommt, sind die Rutschungen. Und da wird eine Rutschung nach der anderen dem Bezirkskrisenstab gemeldet.“

Die Waidischer Straße wurde durch Geröll verlegt

Eisenkappl nur für Einsatzfahrzeuge erreichbar

Eisenkappl-Vellach ist wegen Muren weiterhin nur für Einsatzfahrzeuge erreichbar. Bad Eisenkappel solle nun autark versorgt werden, sagte Bezirkshauptmann Klösch: „Einerseits gibt es unten eine Einrichtung in der Tennishalle, wo evakuierte Personen vom Roten Kreuz betreut werden. Personen, die permanent Medikamentation oder ärztliche Betreuung brauchen, werden wir verlegen hinaus nach Eberndorf. Wir haben dort in der neuen Mittelschule Raum geschaffen.“ In Bad Eisenkappel werde noch ein Hang, der ins Rutschen kommen könnte, beobachtet.

Matha (ORF) über Unwetter-Evakuierungen

ORF-Reporter Peter Matha berichtet aus St. Paul im Lavanttal, wo am Freitag 70 Haushalte evakuiert werden mussten.

Im Lavanttal gab es bereits weit über 1.000 Einsätze, sagte ORF-Reporter Peter Matha am Samstag in der ZIB um 9.00 Uhr. Er meldete sich aus St. Paul, wo der Granitzbach über die Ufer getreten ist. Generell gebe es im Lavanttal keine weitere Verschärfung der Situation.

Evakuierung in St. Paul aufgehoben

In St. Paul konnten die Bewohner der rund 70 Gebäude wieder in ihre Wohnungen zurückkehren, sagte der St. Pauler Bürgermeister Stefan Salzmann (SPÖ): „Möglicherweise ist es möglich, dass die Warnstufe im Lauf des Tages herabgesetzt oder aufgehoben wird, das wird der Bezirkshauptmann entscheiden.“ Die Hochwassersituation sei stabil, hieß es. Der mobile Hochwasserschutz der Feuerwehr bei der Lavant und beim Granitzbach habe gehalten. Von einer endgültigen Entspannung könne aber noch keine Rede sein, sagte der Leiter der Landesalarm- und Warnzentrale Hans-Jörg Rossbacher.

Der Bleiburger Bürgermeister Stefan Visotschnig (SPÖ) machte sich am Samstagvormittag ein Bild von der aktuellen Lage in Loibach. Die Lage habe sich „Gott sei Dank“ ein wenig stabilisiert, sagte Visotschnig: „Es sind sehr viele Garagen und Keller ausgepumpt, dank des KAT-Zuges Spittal und unserer Feuerwehren. Der Wasserpegel geht auch leicht zurück.“

Überschwemmung am Turnersee/Westufer

Glanfurt hat HQ 30 überschritten

Johannes Moser vom hydrografischen Dienst sagte Samstagfrüh, der Schwerpunkt bei der Hochwassersituation liege derzeit eher in Klagenfurt. An der Glan selbst gebe es Abflüsse, die es nur alle zehn bis 30 Jahre (HW 10 bis HQ 30) gebe: „Die Glanfurt hat nun leicht HQ 30 überschritten und dementsprechend gibt es hier kleinräumig Überschwemmungen, aber auch sehr hohe Grundwasserstände und ich glaube, dass das in Klagenfurt derzeit das größere Problem ist.“

Überschwemmung in Sand in Grafenstein

LAWZ: Seit Mitternacht 170 neue Einsätze

„Von Mitternacht jetzt bis in der Früh haben wir 170 neue Einsätze verzeichnet, wo 70 Feuerwehren eingesetzt sind. Vorwiegend betrifft es den Raum Klagenfurt Land, Klagenfurt Stadt und Völkermarkt. Es stehen Keller unter Wasser, Bäche sind über die Ufer getreten. Insgesamt gab es bisher 1.300 Einsätze zu bewältigen, 2.500 Feuerwehrleute und Einsatzkräfte waren vor Ort – auch mit Hilfe der Behörden und der Wasserrettung, die örtlich unterstützt haben. Die Situation ist derzeit so, dass es sich ein wenig reduzieren wird, aber wir schauen was die nächsten Stunden bringen werden.“

Auch Bahnstrecken betroffen

Auch mehrere Bahnstrecken sind wegen der Unwetter unterbrochen. Das betrifft die Verbindungen:

  • Bleiburg – Prevalje (voraussichtlich bis Montag 5.00 Uhr)
  • Spielfeld – Bad Radkersburg
  • und Mogersdorf – Szentgotthard (voraussichtlich bis 12.00 Uhr).

Massive Überschwemmungen und Hangrutschungen

Gert Klösch, Bezirkshauptmann von Völkermarkt, sprach von verschiedenen Schadensszenarien: Im Raum Loibach gab es massive Überschwemmungen und Hangrutschungen, im Raum Bad Eisenkappel Verklausungen. Es mussten zahlreiche Straßen gesperrt werden – mehr dazu in Straßensperren durch Unwetter.

Loiblpass: 200 Liter Regen pro Quadratmeter in 24 Stunden

Am Loiblpass fielen laut Aufzeichnungen von Geosphere Austria innerhalb von 24 Stunden an die 200 Liter Regen pro Quadratmeter, das entspricht der Regenmenge eines ganzen Monats. Knapp 150 Liter pro Quadratmeter fielen in Bad Eisenkappel und in Ferlach.

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Feuerwehr Keller auspumpen Viktring
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Feuerwehrleute legen Schlauchleitung um in Klagenfurt-Viktring Keller auszupumpen
Kontrollierte Dammablassung Klagenfurt Viktring
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Kontrollierte Dammablassung in Klagenfurt Viktring
Feuerwehr bereitet Sandsäcke vor Viktring
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Sandsäcke werden vorbereitet
Feuerwehrauto in Klagenfurt Viktring
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Feuerwehrautos auf dem Weg zum Einsatz in Klagenfurt Viktring

Zehnjährlicher Hochwasserstand am Wörthersee

Johannes Moser vom hydrografischen Dienst sagte Samstagfrüh, am Wörthersee bestehe derzeit in etwa ein zehnjährlicher Hochwasserstand: „Das heißt wir bewegen uns in etwa bei 165 Zentimeter, ich muss aber sagen, dass es im Jahr 2000 180 Zentimeter gegeben hat, aber derzeit sind eben sehr hohe Wasserstände vorhanden und die bewirken eben auch den hohen Abfluss in der Glanfurt in Klagenfurt und entsprechend bewirken die auch die hohen Grundwasserstände in Klagenfurt.“

Es sei noch mit Niederschläge in etwa einer Größenordnung von 20 Liter pro Quadratmeter zu rechnen, sagte Moser: „Das sind nicht mehr große Mengen und wir denken, dass die Seen noch etwas länger ansteigen werden, dass sich aber die Situation in Richtung Nachmittag doch deutlich beruhigen wird.“

Bund und Land kündigen Hilfe an

Landeshauptmann Peter Kaiser und Katastrophenschutzreferent LR Daniel Fellner (beide SPÖ) begrüßten die Ankündigung der Bundesregierung, den Hochwasser-Opfern in Kärnten rasch und unbürokratisch finanziell helfen zu wollen. Es solle Geld aus dem Katastrophenfonds bereitgestellt werden. Es gelte nun, rasch eine Bestandsaufnahme zu machen. Auch von Seiten des Landes werde alles getan, um die Betroffenen zu unterstützen.

Die FPÖ verlangte in einer Aussendung eine rasche und unbürokratische Hilfe für die Opfer der Unwetter. Alle müssten gemeinsam an einem Strang ziehen, sagte FPÖ-Chef Erwin Angerer. Auch Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer forderte zielgerichtete finanzielle Soforthilfe für Betroffene.

Als Zeichen der Solidarität mit den Unwetter-Opfern wurden alle offiziellen Empfänge anlässlich des 78. Villacher Kirchtages abgesagt. 130 Feuerwehrleute stehen für Hilfseinsätze bereit. Der traditionelle Kirchtags-Festumzug findet jedoch am Samstag ab 15.00 Uhr statt.

Weitere Helfer angefordert

Am Samstag sollten auch 130 Helfer aus den Bezirken Villach und Hermagor in die betroffene Region kommen. Der Kärntner Militärkommandant Walter Gitschthaler sagte gegenüber dem ORF Kärnten, er habe auch in Graz weitere Kräfte angefordert. Bis zu 200 weitere Soldaten stehen zur Verfügung, um beim Kampf gegen das Hochwasser in Kärnten zu helfen.

Im Bereich der ehemaligen Zellstoffabrik Obir gab es Verklausungen. Am Samstag werden die Einsatzkräfte im Raum Trögern Erkundungen vornehmen, wo es ebenfalls Verklausungen gab.

Das Rückhaltebecken in Granitzbach wurde am Freitagabend von Verklausungen befreit, wodurch sich laut den Einsatzkräften der Wasserstand senkte. Es wurde noch keine Entwarnung, aber eine leichte Verbesserung der Situation gemeldet.

Weitere Evakuierungen in Kärnten angeordnet

Nach einer kurzen Entspannung beim Regen wird am Abend und vor allem in der Nacht erneut Starkregen in Kärnten erwartet. In dem besonders betroffenen Ort St. Paul im Lavanttal wurden bereits vier Gebäude evakuiert, am Abend wurden vorübergehend 70 weitere Häuser evakuiert. Zudem wurden zusätzliche Feuerwehren ins Krisengebiet beordert.

Verstärkung aus Niederösterreich

Die Einsatzkräfte sind seit Freitagfrüh im Dauereinsatz. Bisher gab es rund 1.000 Feuerwehreinsätze, auch das Bundesheer steht im Einsatz. Unterdessen gab es auch auswärtige Hilfe für die Unterkärntner Einsatzkräfte. 70 Einsatzkräfte des Landesfeuerwehrverbandes Niederösterreich standen mit großen Pumpen im Bezirk Völkermarkt im Einsatz. Es galt überflutete Keller und Schächte auszupumpen, die Arbeiten mit den Großpumpen aus Niederösterreich zu unterstützen, Dämme zu sichern und Sandsäcke vorzubereiten.

Zivilschutzalarm gab es auch in der Steiermark – mehr dazu in Katastrophenfall in mehreren Gemeinden (steiermark.ORF.at).

Stau auf der Karawankenautobahn

Mit Sorge wird indes die Verkehrslage beobachtet. Auf der ohnehin stark belasteten Karawankenautobahn (A11) kam es am Samstag zu massiven Staus im Urlauberverkehr mit langen Wartezeiten. Schon in der Nacht betrug die Wartezeit vor dem Karawankentunnel nach Slowenien eineinhalb Stunden, da nicht nur die Ausweichstrecke über den Loiblpass gesperrt war, sondern auch die slowenische Autobahn A1 in Richtung Wien – mehr dazu in –Straßensperren durch Unwetter.

Die A1 ist die wichtigste Transitroute durch Slowenien und wird von vielen Kroatien-Urlaubern aus Ostösterreich, Tschechien, Ungarn und der Slowakei benutzt. Die Strecke zwischen Maribor und Triest soll noch bis Sonntag unterbrochen bleiben. Konkret gab es zwischen Celje und Ljubljana an mehreren Stellen Sperren.

Unwetter fordern drei Menschenleben

Das Italien-Tief, das derzeit in vielen Teilen Österreichs für heftigen Regen und Unwetter sorgt, führt auch in Slowenien zu einer dramatischen Lage. Bei Überschwemmungen und Erdrutschen im Nordosten und im Zentrum des Landes starben drei Menschen, bestätigte die Polizei am Freitag. Bei zwei der Toten handle es sich um zwei niederländische Touristen.

Kärntner Hilfe für Slowenien

In Slowenien waren zahlreiche Landesteile von katastrophalen Überschwemmungen betroffen, darunter auch Vororte der Hauptstadt Ljubljana. Besonders kritisch war die Lage in der Region Koroška in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Überschwemmungsgebieten Kärntens und der Steiermark. In der gebirgigen Gegend waren einige Orte von der Außenwelt abgeschnitten oder nur über Kärnten erreichbar. Wie die Kärntner Landesregierung mitteilte, wurde die Versorgung der Orte Solčava, Luče und Ljubno vom Roten Kreuz und dem Landeskrisenstab Kärnten organisiert.

Auch Slowenien stellte sich wegen der anhaltenden Regenfälle auf weitere Überschwemmungen ein. „Diese Nacht wird kritisch“, sagte der Hydrologe Janez Polajnar am Freitagabend im slowensichen Fernsehsender RTV Slovenija. So werde die Save an der slowenisch-kroatischen Grenze mit einem Durchfluss von 3.900 Kubikmetern pro Sekunde einen Allzeitrekord erreichen. Der wichtigste Fluss Slowenien fließt dort auch am Atomkraftwerk Krško vorbei, für dessen Kühlung er sorgt. „Stabil“ sei der Pegel der Drau, auch weil sie in Österreich aufgestaut worden sei, doch steige der Wasserstand der Mur, die bereits den Rand der Hochwasserdämme erreicht habe.