Soziales

Lohn für Menschen mit Behinderung

Das Land Kärnten startet im Herbst mit einem Projekt „Lohn statt Taschengeld“ für Menschen mit Behinderung, die in Beschäftigungswerkstätten arbeiten, weil sie als arbeitsunfähig gelten. 20 Bewerberinnen und Bewerber sollen nun auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen.

In Kärnten gebe es unterschiedliche Projekte, mit denen man bereits 200 Betroffene in eine Beschäftigung gebracht habe, sagte Landesrätin Beate Prettner (SPÖ) in einer Aussendung am Montag. Das Pilotprojekt „Reallabor – Lohn statt Taschengeld“ setzt am ersten Arbeitsmarkt an, damit werden erstmals Menschen mit Behinderung direkt am ersten Arbeitsmarkt Fuß fassen können, so Prettner.

Taschengeld statt Lohn und Sozialversicherung

In Österreich sind rund 25.000 Menschen mit Behinderung laut Einstufung der Pensionsversicherungsanstalt als arbeitsunfähig registriert. Auch, wenn manche von ihnen in Beschäftigungswerkstätten arbeiten, erhalten sie keinen Lohn, sondern ein Taschengeld ohne eigene Sozialversicherung.

Es gebe in Kärnten aber auch Maßnahmen bei denen Teilnehmer ein Gehalt beziehen und sozialversichert seien, so Prettner. Dazu gehöre das erste inklusive Kleinunternehmen des Landes, der ‚Bistro-Flitzer‘, bei dem mittlerweile 16 junge Menschen mit Behinderung einer regelmäßigen Arbeit nachgehen. Das Gehalt kommt nach dem Kärntner Behindertenschutzgesetz aus Geldmitteln des Landes.

1.090 Euro brutto für 19 Stunden

Das neue Projekt soll 20 Bewerber aus Beschäftigungswerkstätten direkt in den ersten Arbeitsmarkt überführen. Es soll zunächst für zwei Jahre und unter wissenschaftlicher Begleitung erprobt werden. Dann wird evaluiert. Unterstützt werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Lebenshilfe Kärnten. Finanziert wird das Pilotprojekt vom Referat Chancengleichheit im Land Kärnten und mit EU-Fördergeldern. Die 20 Teilnehmenden werden für je 19 Stunden pro Woche angestellt und laut SWÖ-Kollektivvertrag bezahlt. Das seien rund 1.050 Euro brutto für 19 Stunden.