Der Mensch, seine Endlichkeit und der Umstand, dass vor dem Tod alle gleich sind ist die Kernbotschaft des Totentanzes. Ob Kaiser oder Bettler, ob reich oder arm, alt oder jung – irgendwann kommt er und nimmt dich mit.
Totentänze gibt es seit dem Mittelalter in ganz Europa, die Berger Fassung stammt aus Bayern. Die Totentänze waren immer dazu da, den Menschen vorzuführen, dass all ihr Streben nach Geld und Macht letztendlich vergebens war.
Pfarrgemeinderat schlug Spielort vor
Wie in einer Arena von Leben und Tod blickt das Publikum auf die Bühne. Der Pfarrgemeinderat von Berg im Drautal schlug just den Friedhof als Spielort vor. Regisseurin Jutta Jester sagt, man sei zunächst überrascht darüber gewesen und habe vermutet, dass es viele kritische Stimmen geben könnte. „Aber wenn man sich das Stück ansieht so passt es nirgendwo besser hin als auf den Friedhof“, so Jester.
Laiendarsteller mögen es ernst
So unterschiedlich wie die Bühnenfiguren sind auch die Darsteller: Vom Bankdirektor, bis zum Touristiker, von der Friseurin bis zur Bürokraft, vom Pensionisten bis zum PR-Agenten. Die Theatergruppe Berg lässt sich für ihre großen Produktionen durchaus Zeit. Alle paar Jahre bringt sie etwas auf die Bühne, das mehr zum Nachdenken und weniger zum Lachen anregt.
Josef Sattlegger, Darsteller des Todes: „Es ist ja nicht so, dass wir nicht einmal gerne etwas Lustiges oder eine Boulevard-Komödie spielen möchten. Aber wir sind dafür nicht geeignet. Es ist fast so, als würde unsere DNA eher zu diesen ‚ewigen Themen‘ driften würde.“
Bis 7. August wird in Berg im Drautal der Totentanz noch gespielt – Ein beeindruckendes Beispiel für gelebte Volkskultur in Kärnten.