Bunte Tabletten liegen auf einem Tisch
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Chronik

Zahl der Drogentoten in Kärnten steigt

Nach einem Einbruch in den Coronavirus-Jahren hat sich das Angebot an illegalen Substanzen massiv erhöht, heißt es im aktuellen Arbeitsbericht der Suchtkoordination des Landes. Heuer starben bereits zwölf Menschen an einer Überdosis. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 17. Der Mischkonsum auch von synthetischen Drogen macht den Experten Sorgen.

Nicht nur der steigende Heroinkonsum macht der Leiterin der Drogenambulanz, Claudia Scheiber, derzeit Sorgen. „Was wir auch sehen in den Ambulanzen sind Patienten, die zunehmend synthetische Substanzen verwenden, die sie vor allem im Internet bestellen. Diese sind sehr schwer einzuordnen und manchmal noch nicht im Suchtmittelgesetz verzeichnet. Sie sind chemisch verändert und noch gar nicht illegal. Die Wirkung ist dann nicht vorhersehbar.“

Beratungsstellen massiv ausgebaut

Das macht auch eine Behandlung schwierig. Umso wichtiger sei im Kampf gegen die Drogensucht Aufklärung. Stark forciert werde etwa die Bewusstseinsbildung an den Schulen, sagt Barbara Drobesch-Binter, Suchtkoordinatorin des Landes. Dafür würden jährlich etwa 500 Pädagogen in Workshops geschult.

Aktuelle Drogensituation in Kärnten

15 Menschen sind im vergangenen Jahr an den Folgen von Drogenkonsum gestorben. Die Suchtkoordination des Landes berichtete am Donnerstag über die aktuelle Drogensituation in Kärnten und wie man ihr begegnet.

Mehr als fünf Millionen Euro investiert das Land derzeit in die Suchthilfe. Mit den Geldern wurden zuletzt die Plätze in den Drogenambulanzen und Beratungsstellen massiv ausgebaut, sagt Gesundheitslandesrätin Beate Prettner von der SPÖ und sieht einen Vergleich. Im Jahre 2013 haben wir 700 Plätze anbieten können, heute sind wir bei 2.400 Plätzen, die wir anbieten, also beinahe eine Vervierfachung des Angebotes."

40.000 Menschen von Alkoholsucht gefährdet

Auch in der Alkohol- und Spielsucht seien die Behandlungsplätze zuletzt erweitert worden. 6.700 Personen wurden im vergangenen Jahr dahingehend betreut. Die Gefahr, drogenabhängig zu werden, steigt also. Aber auch die Zahl der Alkoholabhängigen ist weiter am Zunehmen. Schätzungen zufolge sind 40.000 Menschen in Kärnten gefährdet, alkoholkrank zu werden.