Schilder Abflug und Ankunft
ORF
ORF
Chronik

Weitere AUA-Flüge gestrichen

Die Austrian Airlines (AUA) haben vor der Sommersaison weitere Flüge zwischen Wien und Klagenfurt gestrichen. Die Flüge am späten Nachmittag werden nur noch vier Mal die Woche angeboten. Nach dem Aus der Wien-Flüge am späten Abend und in der Früh ist das ein weiterer Schlag für den Flughafen und seinen neuen Geschäftsführer.

Bereits mit Beginn des Sommerflugplans Ende März haben die Austrian Airlines die wichtigen Früh- und Spätverbindungen zwischen Klagenfurt und Wien gestrichen. Stattdessen gibt es einen Vormittagsflug, der die Geschäftsreisenden vor große Herausforderungen stellt.

Anschlussflüge nicht attraktiv

Die Verbindungen am späten Nachmittag um 17.15 Uhr von Wien nach Klagenfurt und um 18.35 Uhr zurück nach Wien waren bis zum Ferienbeginn fünfmal pro Woche angeboten. Jetzt im Sommer bis Ende August wird nur noch drei Mal um diese Zeit geflogen, nämlich mittwochs, freitags und sonntags. Am Donnerstag wird der Flug mitten in den Nachmittag vorverlegt.

Für ankommende Geschäftsreisende aus ganz Europa, die nach Klagenfurt weiterfliegen wollen, ist der letzte Anschlussflug um 15.45 Uhr in Wien zu früh und damit unattraktiv.

AUA: Saisonal veränderte Nachfrage

Von den Austrian Airlines heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme, saisonbedingt komme es aufgrund der veränderten Nachfrage in der Ferienzeit zu Anpassungen im Flugplan. Ab September werde das Angebot dann wieder aufgestockt, mit sechs Flugverbindungen pro Woche am späten Nachmittag.

Maximilian Wild ist nach der wieder erfolgten Übernahme der Mehrheitsanteile am Flughafen Klagenfurt durch Stadt und Land Geschäftsführer. Er sagt, es sei natürlich bedauerlich, dass das Angebot im Sommer ausgedünnt werde. Er sei aber in intensiven Gesprächen mit der AUA, vor allem was die Wiedereinführung der Spätabend- und der Frühflüge zwischen Wien und Klagenfurt betrifft: „Wir sind zuversichtlich, dass das wieder so kommt.“

Flughafen: Zuversichtlich

Es gelte nun den Zeitrahmen zu erstellen und herauszufinden. Er rechnt damit, dass zumindest ab dem Frühjahr wieder mehr geflogen werde.

Insgesamt passe die Auslastung, sagte der Flughafenmanager: „Die Flüge sind wirklich gut ausgelastet, man merkt wirklich, dass die Nachfrage spürbar zunimmt und das ist natürlich das beste Zeichen und die beste Ausgangsposition auch für uns als Flughafen zu zeigen, dass die Flüge gut ausgebucht sind, dass Nachfrage da ist und dass dann zukünftig auch wieder mehr geflogen wird oder vielleicht auch zu noch attraktiveren Flugzeiten.“

Weitere Ausdünnung ab Herbst

Den kommenden Winterflugplan haben die Airlines schon weitgehend erstellt und da kam von der AUA am Freitag auf ORF-Anfrage eine weitere Hiobsbotschaft: Ab Oktober soll die Spätnachmittagsverbindung Wien-Klagenfurt gar nur noch drei Mal in der Woche angeboten werden.

Reaktion

Als Hiobsbotschaft bezeichnete Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer, dass der Flughafen Klagenfurt neuerlich wichtige Flüge verliert: „Die Ryanair-Verbindungen allein werden den Flughafen wohl nicht retten können. Vor allem für Business-Reisende sind die Flüge nach Wien-Schwechat von erheblicher Bedeutung." Er fordert eine sofortige Stellungnahme seitens des Beteiligungsreferenten der Landesregierung. Außerdem ist Köfer für die Verknüpfung des Klagenfurter Flughafens mit einem internationalen Hub.

ÖVP-Clubobmann Markus Malle sagte, die weitere Beschneidung des Flugangebots sei bereits seit April bekannt und mache die Versäumnisse der Vergangenheit am Klagenfurter Flughafen einmal mehr sichtbar. Die Rückholung zur Öffentlichen Hand sei die einzig richtige Entscheidung gewesen. Neben der Absicherung des Wiener Hubs müsse laut Malle alles daran gesetzt werden, die Verbindung zu einem zweiten Hub für Klagenfurt zu gewinnen.

Der Lebens- und Wirtschaftsstandort Kärnten werde eine weitere Ausdünnung des Flugangebotes nicht hinnehmen, erklärte Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl. Er erwartet eine gemeinsame Initiative von Politik und Wirtschaft zur Attraktivierung des Flughafens.