Draisine fährt
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Verkehr

Per Bummelzug durchs Rosental

Das Rosental hat eine neue Attraktion: Der Carnica-Draisinenexpress wird vom Verein der „Nostalgiebahnen in Kärnten“ betrieben und bringt Fahrgäste von Feistritz im Rosental ins Verkehrsmuseum Historama nach Ferlach. Zwar ist eine Draisine kein Schnellzug, aber mit 30 km/h Höchstgeschwindigkeit entspricht sie dem Trend der Entschleunigung.

Jeden Donnerstag verkehrt der neue Carnica-Draisinen-Express zwischen Feistritz und Ferlach. Gezogen werden die Waggons von einstigen Baufahrzeugen, die als Oldtimer eine zweite Chance im Personenverkehr bekommen.

Carnica Draisinenexpress

Elf Kilometer in 75 Minuten

Das Besondere bei der Draisine sei, dass sie schon so alt sei, dass sie kein synchronisiertes Getriebe habe, so Lokführer Dieter Schröder: „Das heißt, du musst beim Schalten immer Zwischengas geben oder zwischenkuppeln. Und das ist halt für einen jungen Menschen ungewohnt, weil heute ja alles mit synchronisiertem Getriebe läuft.“ Ein Schnellzug ist der Carnica-Draisinen-Express nicht. Eine Stunde und 15 Minuten braucht er für elf Kilometer Fahrtstrecke.

Fotostrecke mit 15 Bildern

Schild Carnica
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Draisine fährt über Brücke
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Die Draisine bietet den Fahrgästen ganz neue Perspektiven
Simone Udermann mit zwei kindern
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Simone Udermann mit ihren Kindern
Draisine auf der Fahrt
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Draisine auf der Fahrt durch das Rosental
Lokführer Dieter Schröder
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Lokführer Dieter Schröder
Blick aus Führerhaus
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Blick aus dem Führerhaus
Kinder schauen aus Waggon
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Plakette
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Hans Josef Walraff
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Fahrgast Hans Josef Walraff
Hand am Schaltknüppel der Draisine
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Annemarie Udermann
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Fahrgast Annemarie Udermann
Draisine fährt
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Jörg Prix der Obmann der „Nostalgiebahnen in Kärnten“
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Jörg Prix der Obmann der Nostalgiebahnen in Kärnten
Führerstand
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Geparkte Draisine
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Nach getaner Arbeit geht es Draisinen-Express in die eigens gebaute Garage

Ganz neue Perspektive für Fahrgäste

Die Höchstgeschwindigkeit zwischen Ferlach und Weizelsdorf beträgt 30 km/h, sagte der Lokführer: „Das Fahrzeug ginge zwar 50 km/h, aber es hängt ja auch von der Strecke ab, wie schnell man fahren darf.“ Die Gäste genießen jedenfalls die ganz neue Aussicht auf das Rosental. „Wir gehen hier auch zu Fuß. Diese Perspektive kennt man aber nicht, da sieht man sehr viel“, sagte Annemarie Udermann.

Simone Udermann machte die Fahrt mit ihren beiden Kindern zum ersten Mal: „Mein Sohn mag alles, was Räder hat und auch Züge.“ „Das ist Nostalgie“, sagt Hans Josef Walraff: „Das muss man unterstützen, damit es auch erhalten bleibt.“

Draisine fährt
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Um rund 300.000 Euro restauriert

Die Wagen entstanden in Handarbeit in der Vereins-Werkstätte der Nostalgiebahnen. Der Obmann der Nostalgiebahnen in Kärnten, Jörg Prix sagte, die Gesamtkosten liegen bei fast 300.000 Euro: „Aber dank einer gemeinsamen Aktion des Landes Kärnten, der Region Carnica, EU-Förderungen und viel Eigenleistungen, ist das ganze zu bewältigen gewesen.“

Die wöchentliche Fahrt ist ein Anfang. Ein Ausbau des Fahrplans ist schon geplant, auch um das Museum Historama weiter zu beleben. Auch Fahrräder können am Zug transportiert werden, sagte Prix: „Auch Leute mit Rollstuhl können auf dem Zug mitfahren, wir haben extra einen Hublift eingebaut.“