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Chronik

Mehr Geld für Flüchtlingsbetreuung nötig

Betreiber von Flüchtlingsquartieren fordern mehr Geld. Durch die Teuerung werde die Betreuung vor allem von chronisch Kranken oder unbegleiteten Minderjährigen immer schwieriger, beklagt die Diakonie. Die Landesflüchtlingsreferenten sehen einmal mehr den Bund in der Pflicht.

Für die Betreiber von Flüchtlingsquartieren wird es angesichts der Teuerung immer schwieriger, Schutzsuchende ausreichend zu betreuen. Vor allem für Menschen mit chronischen Erkrankungen oder minderjährige unbegleitete Flüchtlinge brauche es mindestens eine Verdoppelung der Tagessätze, heißt es etwa von der Diakonie.

Es gibt auch bereits Betreiber, die aufgegeben haben. Eine Erfüllung der Flüchtlingsquote, wie vom Bund gefordert, wird damit immer schwieriger, so das Land. In einer außerordentlichen Sitzung berieten die Landesflüchtlingsreferenten aller Bundesländer per Videoschaltung in Klagenfurt über den Umgang mit der Kostensteigerung.

Mehr Geld für Flüchtlingsbetreuung

Kärnten sieht einmal mehr den Bund in der Pflicht, um die Flüchtlingsquote erfüllen zu können. Flüchtlingsreferentin Sara Schaar (SPÖ): „Die Quartiersgeber in der Situation brauchen einen Ausgleich ihrer Kosten in der Teuerung, und deswegen muss der Bund endlich liefern.“ Bei der letzten Konferenz im vergangenen November in Parndorf (Burgenland) war es um Kosten gegangen, die in der Grundversorgung abgerechnet werden können sollen. Ein entsprechender Vorschlag sei bis jetzt aber nicht vorgelegt worden.

In Parndorf war auch beschlossen worden, dass die bestehenden Standards für die Unterbringung sowie für die soziale Betreuung zu evaluieren und kalkulatorisch zu bewerten seien, „um eine Grundlage für die Weiterentwicklung der Grundversorgungssätze unter Berücksichtigung von Realkosten im Zusammenhang mit Kostenhöchstsätzen zu bilden“.

Nächste Konferenz voraussichtlich im September in Kärnten

Abschließend bekräftigten die Bundesländer mit einem einstimmigen Beschluss ihren Appell an das Bundesministerium. Der Beschluss soll nun eine Grundlage für die nächste, ordentliche Konferenz der Landesflüchtlingsreferentinnen und -referenten sein. Diese wird voraussichtlich im September in Kärnten stattfinden.

Kärnten bei Flüchtlingsquote Schlusslicht

Was die Anzahl der zu betreuenden Flüchtlinge betrifft, ist Kärnten im Bundesländervergleich weiterhin Schlusslicht. Sara Schaar sagte, man stehe nach wie vor vor der Situation, dass Vertriebene aus der Ukraine zur Quote dazugerechnet werden. Das treffe Kärnten, weil diese Vertriebenen stärker nach Wien, Niederösterreich und Oberösterreich reisen würden.

„Sie werden nicht zugeteilt über die Quote, werden aber mit einberechnet. Wir liegen derzeit in Kärnten bei 56 Prozent Quotenerfüllung mit den Vertriebenen aus der Ukraine. Wenn wir diese herausrechnen sind wir über 90 Prozent. Das heißt, wir erfüllen unsere Quote im Asylbereich schon“, so die Kärntner Flüchtlingsreferntin.

Auf der Suche nach Quartieren setzt das Land immer noch auf kleinflächige Angebote, wo die Integration besser gelinge, wie es heißt. Großquartiere, wie immer wieder diskutiert, werden weiterhin abgelehnt.

FPÖ: Sach- statt Geldleistungen

Der Bund dürfe nicht noch mehr Geld für Asylwerber einsetzen, sondern sei in der Pflicht, endlich einen absoluten Asylstopp zu verhängen, sagte der Klubobmann-Stellvertreter und Sicherheitssprecher der FPÖ Kärnten, Landtagsabgeordneter Gernot Darmann in einer Aussendung. Er forderte nur mehr Sach- statt Geldleistungen für Asylwerber und Asylberechtigte.