CR Bernhard Bieche und ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer beim Studiogespräch
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Neuer ÖFB-Präsident: Mehr Wertschätzung

Klaus Mitterdorfer, der neue Präsident des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB), ist am Montag zu Gast bei Kärnten heute gewesen. Im Interview mit Chefredakteur Bernhard Bieche sagte Mitterdorfer, beginnend mit dem ÖFB-Präsidium sei es Ziel, eine wertschätzende Team-Orientierung zu schaffen.

Für viele überraschend wurde Klaus Mitterdorfer im April von den neun österreichischen Landesverbänden zum Kandidaten für den ÖFB-Präsidenten ernannt. Eine Wahl, mit der er selbst nicht gerechnet hätte – mehr dazu in Mitterdorfer neuer ÖFB-Präsident (kaernten.ORF.at; 28.4.2023).

Doch gerade seine Besonnenheit dürfte letztlich dafür gesorgt haben, dass die Kugel auf den 57-jährigen Juristen fiel. Und so stürmte der einstige Verteidiger ganz unaufgeregt an die Spitze des größten Sportverbandes in Österreich – mehr dazu in Neuer ÖFB-Boss mit alten Baustellen (sport.ORF.at; 9.7.2023).

Studiogast Klaus Mitterdorfer

Wertschätzende Team-Orientierung schaffen

Noch vor der Wahl gab es im Präsidium eine Diskussion über eine geheime Wahl des neuen Präsidenten. Durchgeführt wurde die Wahl dann offen, sie fiel einstimmig für Mitterdorfer aus. Mitterdorfer beschreibt sich selbst als unaufgeregt, besonnen und ruhig. „Dass der Wahltag kein unaufgeregter war, ist eine andere Sache. Dass in der Vielfalt der Diskussionen auch über eine mögliche geheime Abstimmung diskutiert wird, ist ok, ich nehme auch das sehr entspannt.“

Das große Ziel sei es – beginnend mit dem ÖFB-Präsidium – „endlich“ eine wertschätzende Team-Orientierung zu schaffen, sagte Mitterdorfer: „Es ist mein Ziel, dass sich das über alle Bereiche des ÖFB und über die Sport-Teams hinweg zieht. In diese Richtung möchte ich mit viel positiver Kommunikation hinwirken.“

Keine Eitelkeiten und Machtspiele

Es gehe nun darum, dass immer alle eingebunden werden, sagte Mitterdorfer, der Spitzensport müsse im Vordergrund stehen. „Eitelkeiten und Machtspiele wollen die Leute nicht.“ Gefragt, ob es wieder ein Fußball-Länderspiel in Klagenfurt geben werde, sagte Mitterdorfer, davon „gehe er aus“.

Mitterdorfer sagte, es sei wichtig, dass die jungen Leute beim Sport bleiben. „Wir haben derzeit die Tendenz, dass bis zu 60 Prozent der Kinder bis zum 18. Lebensjahr wieder aufhören.“ Es gehe darum, dass man den Kindern den Druck nimmt, damit „alle eine Freude haben“, sagte Mitterdorfer. Es müsse auch mehr Wert auf Ausbildung gelegt werden, mit dem Ziel, „dass die Menschen beim Sport bleiben“.

Vom Verteidiger zum Trainer

Als Fußballer war Mitterdorfer Verteidiger und hat einst in der Kärntner Liga, für den SK Treibach und für Friesach, mehr als 250 Spiele absolviert. Bereits mit 20 Jahren erlangte der Althofener die UEFA-A-Lizenz als Trainer und arbeitete später als Trainer beim SK Treibach.

Seine Ehefrau Susi lernte Mitterdorfer – wie sollte es anders sein – auf dem Fußballplatz kennen. Seit mehr als 30 Jahren sind die beiden verheiratet.