Carinthische Wassermusik
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Kultur

Carinthischer Sommer mit Wassermusik eröffnet

Das größte Kulturfestival des Landes, der Carinthische Sommer, ist Samstagabend offiziell eröffnet worden. Am Tauernteich hoch über dem Ossiacher See feierte die Carinthische Wassermusik Premiere, mit einem Stück nach der Sage „Das Kirchlein von Tauern“. Mit dieser Uraufführung ist auch die letzte Spielsaison für Intendant Holger Bleck angebrochen.

Die Sage „Das Kirchlein von Tauern“ ist eine klassische Dreiecksgeschichte, die in einer Katastrophe endet. Zwei völlig verschiedene Welten prallen aufeinander, die der Menschen und die der Wassernixe und des Wassermannes. Das Libretto stammt von dem Kärntner Schriftsteller Antonio Fian, für ihn geht es auch um den Umgang mit etwas, woran man nicht gewöhnt ist: „Und der Wassermann ist ja durchaus versöhnlich und man muss einander akzeptieren. Man muss die Gewohnheiten des anderen achten. Was ja natürlich eine sehr tolle und richtige Ansicht ist.“

Bühnenszene
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Szene aus „Das Kirchlein von Tauern“

Liebe, Betrug, Verrat und Hass

Dass der Regen bei der Uraufführung von „Das Kichlein von Tauern“ gut passte, fand auch Komponist Wolfgang Puschnig: „Ja, wenn wir noch von der Musik reden, ich kann da wahrscheinlich gar nicht anders. Also ganz eine leichte Kärntner Melancholie ist natürlich drinnen. Und das passt heute ganz gut zur Wetterlage. Es geht um Liebe, es geht um Betrug, es geht um Verrat, es geht um Hass, um Rache. Das sind alles Themen, die wir mit uns herumtragen seit es uns gibt.“ Und genau das bringt Regisseur Wolfgang Stahl auf die Bühne, eine uralte Geschichte, die kein Ablaufdatum hat.

Eröffnung Carinthischer Sommer

Politik bekannte sich zum Carinthischen Sommer

Bundesminister Werner Kogler (Grüne) versicherte bei der Eröffnung, dass das Festival weiterhin finanziell unterstützt werde. Derzeit beläuft sich die gerade erhöhte Subvention auf 330.000 Euro. Auch das Land Kärnten bleibt mit 380.000 Euro an Bord. Landeshauptmann und Kulturreferent Peter Kaiser (SPÖ): „Wir sind bereit, dass wir in vernünftige Verhandlungen treten, dass wir eine Perspektive haben, die niemanden überfordert, die aber auch Ansporn ist zu schauen, dass wir über Zuseherinnen und Zuseher entsprechende finanzielle Einnahmen haben.“

Holger Bleck
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Der scheidende Intendant Holger Bleck

Bleck: „Bin emotionaler Mensch“

Im vergangenen Jahr lag die Auslastung bei rund 80 Prozent. Rund 7.000 Besucherinnen und Besucher waren dabei. Intendant Holger Bleck: „Wenn wir dann zum letzten Konzert oder die letzten Konzerte kommen, da stellt sich dann schon so etwas wie Wehmut ein. Ich bin ein emotionaler Mensch und vielleicht verdrücke ich auch die eine oder andere Träne.“ Zu Ende geht die Ära von Holger Bleck als Intendant des Carinthischen Sommers am 29. August mit einer ganz besonderen Abschiedsparty: Die WDR Big-Band spielt Songs der Musik-Ikone Prince.