Faaker See von der Taborhöhe aus gesehen
Peter Waldhauser
Peter Waldhauser
Umwelt

Zwei Drittel der Seen „ausgezeichnet“

Von 40 untersuchten Seen in Kärnten haben 26 eine ausgezeichnete Wasserqualität. Das ist das Ergebnis des Kärntner Seenberichts 2022, der am Freitag veröffentlicht wurde. Fünf Seen verbesserten sich, bei sieben verschlechterte sich die Wasserqualität. Generell gilt: Es eignen sich alle Seen zum Baden.

Obwohl das Jahr 2022 das wärmste seit Messbeginn war, habe dieser Umstand keine großen Auswirkungen auf die Qualität der Kärntner Seen gehabt, hieß es in einer Aussendung des Landes Kärnten. Zwölf Seen wiesen bei der Messung neuerlich eine Spitzenqualität auf. Sie gelten als oligotroph bzw. sehr nährstoffarm. Darunter waren die großen Seen wie der Faaker See, Millstätter See, Weißensee und die kleinen Seen wie der Magdalensee, St. Johanner Badesee und Linsendorfer Badesee. Zum zweiten Mal in Folge oligotroph waren der Keutschacher See, Klopeiner See, Pressegger See und der Silbersee. In die oligotrophe Klasse stiegen auch der Längsee und der Wörthersee auf.

Einstufungen

Die Trophie-Einstufung wird in Anlehnung an die ÖNORM 6231 vorgenommen und spiegelt im Wesentlichen eine Nährstoffbelastung wider. Dargestellt wird die trophische Bewertung in fünf Klassen: Oligotroph bzw. sehr nährstoffarm, schwach mesotroph bzw. nährstoffarm, mesotroph bzw. mit Nährstoffen belastet, schwach eutroph bzw. nährstoffreich, eutroph bzw. sehr nährstoffreich.

14 Seen mit ausgezeichneter Qualität

Schwach mesotroph bzw. mäßig nährstoffarm waren insgesamt 14 Seen. Von den großen Kärntner Seen befand sich 2022 nur der Ossiacher See in dieser Klasse. Von der oligotrophen in die schwach mesotrophe Klasse wanderten der Ferlacher Badesee, der Feldsee und der Pischeldorfer Badeteich. Wie im Vorjahr waren 2022 auch der Afritzer See, Kraiger See, Lavamünder Badesee, Rauschelesee und Sonnegger See schwach mesotroph. Nach wie vor in dieser Klasse waren: Aichwaldsee, Greifenburger Badesee, Turner See, Turracher See und Wernberger Badesee.

Algenbewuchs im Sommer sichtbar

In der mesotrophen, mäßig nährstoffreichen Klasse, befanden sich sieben Seen. Sie können in den Sommermonaten Algenpopulationen entwickeln, die als Schlieren oder Flocken an der Wasseroberfläche in Erscheinung treten. Zum dritten Mal in Folge wurden der Goggausee, Hafnersee, Leonharder See und Zmulner See mit mesotroph beurteilt. In diese Klasse stiegen der St. Andräer Badesee auf sowie der Gösselsdorfer See und Vassacher See ab.

Flatschacher-, Maltschacher- und Pirkdorfer See gelten als eutroph.

Wetter hat großen Einfluss

Das Wetter spielt bei den Einstufungen der Seen eine große Rolle, so werden etwa Nährstoffe bei Starkregen-Ereignissen in die Seen eingeschwemmt. Die besonders trockenen Sommer 2022 und 2021 hätten auch dazu beigetragen, dass viele Seen als nährstoffarm eingestuft wurden, hieß es vom Land Kärnten. Andererseits führen hohe Wassertemperaturen wiederum zu einer höheren „Stoffumsatzrate“.

Fisch- oder Entenfutter vermeiden

Die zuständige Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) appellierte, dabei zu helfen, die hohe Wasserqualität aufrechtzuerhalten. So sollten Stoffeinträge, wie etwa durch Fisch- oder Entenfutter, vermieden und Pflanzen am Ufer erhalten werden. Diese würden nämlich eine wichtige Filterfunktion übernehmen.

Der gesamte Seenbericht als PDF-Datei