Im Frühjahr war die Welt für die Waldbauern noch in Ordnung, doch die Lage verschlechterte sich in den vergangenen Wochen zunehmend, nicht nur die Holzpreise sanken, auch der Rundholz-Absatz ging zurück. Inzwischen ist es nahezu unmöglich für Waldbauern, Lieferverträge mit Sägewerken zu bekommen, sagte Günther Kuneth vom Forstreferat der Landwirtschaftskammer. Auch bei der Papierholzindustrie gibt es Zufuhrbeschränkungen. Angesichts der weiter zunehmenden Borkenkäferplage eine gefährliche Entwicklung.
Käferfangzahlen im Mai am größten
„Das heißt, es wäre eigentlich dringend notwendig käferbefallenes Holz aus dem Wald zu entfernen, vorher zu schlägern und dann natürlich der Verwertung zuzuführen, aber das ist insofern derzeit etwas schwierig, weil der Absatz stockt“, sagte Landesforstdirektor Christian Matitz.
Der viele Regen in den vergangenen Tagen befeuchtete den Waldboden zwar ausreichend und ließ die Bäume vital werden, dennoch sind die Bedingungen für den Käfer günstig, zeigt das Monitoring der Käferfallen des Bundesforschungszentrums für Wald. „Anfang Mai waren die größten Fangzahlen, war auch so zu erwarten, weil wir im Vorjahr in viele Gebieten drei Generationen vollständig ausgebildet beobachtet haben“, so Matitz.
Besonders hoher Befall in Westkärnten
Auch heuer könnten sich wieder drei Generationen entwickeln. Angesichts der Situation im Möll- und Lesachtal, wo der Käferbefall weiter außer Kontrolle ist, eine Hiobsbotschaft. „Wir sind im dritten Jahr dieser Borkenkäfer-Massenvermehrung, die wahrscheinlich vier oder fünf Jahre anhalten wird. Heuer sind wir aber wohl am Höhepunkt. Das bedeutet, dass in Westkärnten, in den Bezirken Spittal und Hermagor ein sehr hoher Borkenkäferbefall ist“, so Matitz.
Aber auch in den mittleren Lagen in den Bezirken Klagenfurt, Wolfsberg und Sankt Veit tauchen nun auch vermehrt Käfernester auf. Auch dort könnte sich die Situation bis in den Herbst hin noch zuspitzen, befürchtet der Landesforstdirektor.