Der Mann habe laut Wiener Charterfirma im Dezember 2022 Flüge für einen Tagestrip von Klagenfurt nach Ibiza gebucht und in Anspruch genommen. Als Zahlungsbeleg wies eine gefälschte Überweisungsbestätigung vor, hatte den Rechnungsbetrag tatsächlich jedoch nie bezahlt. Im Zuge der weiterführenden Ermittlungen wurde festgestellt, dass der verdächtigte Kärntner bereits vor mehreren Jahren nach Deutschland übersiedelt war und keinen aufrechten Wohnsitz mehr in Österreich hat.
Hochstapler
Flüge nach Nizza auch nicht bezahlt
Die deutschen Strafbehörden ermittelten zeitgleich gegen den 25-Jährigen, da dieser auf die gleiche Weise auch im Mai 2022 Hin- und Rückflüge von Stuttgart nach Nizza in Anspruch genommen, jedoch ebenfalls nicht bezahlt hatte. Damals waren auch seine Frau und Stieftochter mitgeflogen. Das Amtsgericht Nürtingen hatte einen Europäischen Haftbefehl gegen den Beschuldigten erlassen, der mit Unterstützung von Beamten der Polizeiinspektion Feldkirchen an der Wohnadresse seiner Mutter in Kärnten angetroffen und vorläufig festgenommen werden konnte.
Sieben Flüge und Hotelaufenthalte nachgewiesen
Nach der Vernehmung wurde er nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Klagenfurt auf freiem Fuß angezeigt, da er einen aufrechten Wohnsitz in Deutschland nachweisen konnte. Die weiteren Ermittlungen ergaben, dass der Kärntner im Zeitraum von März bis Dezember 2022 zumindest sieben Mal mit immer dem gleichen Vorgehen zu verschiedenen Destinationen geflogen war und außerdem acht mehrtägige Aufenthalte in deutschen Hotels inklusive Verpflegung konsumiert, aber nie bezahlt hatte. Er hatte eine Geschäftsreise vorgetäuscht.
Falsche Zahlungsübernahmen vorgelegt
Insgesamt verursachte der Mann unter Vorspiegelung seiner Zahlungswilligkeit und -fähigkeit, durch Übermittlung von gefälschten Überweisungsbestätigungen und Kostenübernahmen seiner (nicht mehr bestehende) Werbeagentur, einen Schaden von mehreren Zehntausend Euro. Zum Teil wurden die Dienstleistungen noch vor Inanspruchnahme durch die Firmenverantwortlichen storniert, sodass eine Schädigung in Höhe von weiteren mehreren Zehntausend Euro verhindert werden konnte.
Auch Onlinebetrug begangen
Es wurde auch bekannt, dass der Kärntner innerhalb der letzten Monate mittels Inserate auf einer Online-Verkaufsplattform diverse Käufer zu Banküberweisungen in noch unbekannter Höhe verleitet hatte, ohne die bezahlte Ware zu verschicken. Vorwiegend ging es um Smartphones. Zuletzt wurde er am 23. Juni am Flughafen Klagenfurt mit Unterstützung von Beamten der Polizeiinspektion Klagenfurt Annabichl auf Grund einer mittlerweile bestehenden Festnahmeanordnung der Staatsanwaltschaft Klagenfurt festgenommen, wo er gerade auf einen weiteren, kurz zuvor gebuchten, Privatjetflug nach Deutschland wartete.
Der 25-Jährige zeigte sich umfassend geständig und erklärte, die Inspiration für seine Taten stamme von einer Fernsehserie eines Streaming-Anbieters. Er wurde in die Justizanstalt Klagenfurt eingeliefert.