Wölfe haben in Kärnten heuer bereits mehr als 50 Weidetiere gerissen. Geschossen werden dürfen derzeit nur jene Wölfe, die per Verordnung als Risiko- oder Schadwolf definiert sind. Die Forderung von Bauern und Jägern, die EU möge den Schutzstatus des Wolfes lockern, dürfte in Brüssel kein Gehör finden. Das hat der Umweltdirektor der EU-Kommission bei seinem Besuch kürzlich in Kärnten klargemacht.
Offenbar haben aber die Gespräche mit ihm neuen gesetzlichen Spielraum aufgezeigt. Jagd- und Agrarreferent Martin Gruber (ÖVP) will nun ein neues Alm- und Weideschutz-Gesetz ausarbeiten lassen.
„Das Gesetz zielt vor allem darauf ab, Weideschutz- und Almschutz-Gebiete zu definieren, in denen Wölfe entnommen werden dürfen – unabhängig von der Rissanzahl“, sagt Gruber im ORF-Interview.
Weiden in steilen Lagen als Schutzgebiete möglich
Sachverständige des Landes sollen jene Gebiete festlegen, in denen Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune oder Schutzhunde nicht umgesetzt werden können – zum Beispiel, weil es zu steil ist. Gruber zeigt sich überzeugt, das regionale Gesetz könne EU-konform eingeführt werden, ein ähnliches gebe es bereits in Schweden. „Die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gibt das vor. Durch sie wurde der Wolf unter strengsten Schutz gestellt. Wir verkürzen in diesem Fall nur Verfahren“, so Gruber.
In Kraft treten könnte ein Alm- und Weideschutzgesetz frühestens im nächsten Sommer. Die Freiheitlichen in Kärnten verlangen ein nationales Gesetz, das den Abschuss von Wölfen ermöglicht – mehr dazu in Wolf-Gesetz geplant.