Kucher war ein Unterstützer des burgenländischen Landeshauptmannes Hans Peter Doskozil. Doskozil ist im parteiinternen Wahlkamp Babler in der Vorsitzwahl unterlegen. Schon bisher war der Klagenfurter Stadtparteiobmann Kucher als Stellvertreter in der Fraktion aktiv und saß im Nationalrat. Ein allzu strenges Regime ist von ihm im Klub nicht zu erwarten, da der neue Parteichef Babler vom Bundesrat aus als Klubführung noch immer das letzte Wort hat.
Klagenfurter Kucher wird SPÖ Klubobmann
Bundespolitik im täglichen Leben
Kucher sagte am Dienstag, es sei eine große Ehre, dass er für diese Funktion vorgeschlagen worden sei: „Ich habe aus Klagenfurter Sicht immer gesagt, Bundespolitik ist nicht etwas, das weit weg ist. Bundespolitik ist durchaus auch das tägliche Leben von Menschen. Ob sich die Pensionistin den Einkauf im Supermarkt leisten kann, ob die Regierung gegen die Teuerung kämpft, ob Leute von ihrer Arbeit leben können, ob wir gegen die Zweiklassen-Medizin kämpfen, ob Kinder, die vielleicht aus schwierigen Familienverhältnissen kommen, auch alle Chancen im Leben haben. All das kann die Politik natürlich auch steuern.“
Kucher: „Es geht nur miteinander“
Er wolle die Bundespartei einen sagte Kucher: „Es geht immer nur miteinander. Ich glaube, wir müssen ein starkes Team sein und zusammenhalten, das funktioniert mit den Kolleginnen und Kollegen jetzt wirklich gut. Wir stehen füreinander ein und das gibt auch wirklich Kraft.“
Auf die Frage, ob er Stadtparteiobmann der SPÖ in Klagenfurt bleiben werde, sagte Kucher, er werde sich in den nächsten Tagen auch mit den Kollegen zusammensetzen: „Ich bin Kärntner und liebe die Leute vor Ort und möchte unbedingt den Kontakt halten. Das werden wir miteinander in den nächsten Tagen klären.“
Renner-Institut geleitet
In einem Interview gab der 41-jährige Kucher einmal an, dass er schon in der Volksschule Politiker habe werden wollen. Begonnen hatte es wie bei vielen in der Studentenpolitik. Kucher führte den VSStÖ an der Uni Klagenfurt an, wurde aber trotz eines Wahlsiegs nicht Vorsitzender, da er den Koalitionspoker verlor. Damals schäumte er: „Der Auftrag der Studierenden wurde ignoriert.“ Dass man in Kärnten in ihm ein Talent erkannte, zeigte sich früh. Mit Mitte 20 übernahm Kucher die lokale Landesstelle des Renner-Instituts. Dem Nationalrat gehört er seit mittlerweile zehn Jahren an. Schlagzeilen machte er etwa mit einer Wahlkampf-Aktion, als er sich von Interessierten zum Kaffee einladen ließ und Kuchen mitbrachte.
Politischer Werdegang
Philip Kucher, geboren am 29. September 1981 in Klagenfurt, Vorsitzender des VSStÖ Kärntens von 2004-2007, Mitglied des Klagenfurter Gemeinderats von 2009-2015, Mitglied des Nationalrats seit 2013, Bezirksparteivorsitzender der SPÖ Klagenfurt seit Mai 2021.