Stau im Sommer auf der Tauernautobahn (A10)
ORF/Klement
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Verkehr

Abfahrtssperren auf Tauernautobahn geplant

Nach monatelangem Tauziehen haben sich das Land Kärnten, die Bezirkshauptmannschaft Spittal und die Bürgermeister des Lieser- und Maltatals auf eine gemeinsame Linie in Bezug auf mögliche Abfahrtssperren der Tauernautobahn (A10) im Urlauberreiseverkehr geeinigt. Man will verhindern, dass Urlauber über die Katschbergstraße ausweichen.

Noch diese Woche wird die zuständige Bezirkshauptmannschaft Spittal an der Drau mit Hilfe des Landes eine Verordnung einleiten, um zu prüfen, ob die fünf betroffenen Abfahrten entlang der Tauernautobahn, also Knoten Lendorf, Spittal-Ost, Seeboden, Gmünd und Rennweg, gesperrt werden dürfen. Konkret geht es um ein Fahrverbot für Hänger, Lkws und große Wohnmobile, die bei einem möglichen Stau die Katschbergstraße (B99) stark belasten und auch zum Sicherheitsrisiko werden könnten, weil Blaulichtorganisationen nicht mehr vorbeikämen.

Ausgenommen sei natürlich der Ziel- und Quellverkehr, hieß es am Montag. Die Bürgermeister des Lieser- und Maltatales fordern seit Monaten ein solches Fahrverbot. Es komme immer wieder zu brenzligen Situationen, sagen sie. Zudem würde die ohnehin stark befahrene B99 noch mehr belastet, und damit auch die Anrainer. Nach einem runden Tisch am Montagvormittag in Klagenfurt zeigten sich die Bürgermeister zuversichtlich, dass ein solches Fahrverbot noch vor dem Sommer kommen könnte.

Tauernautobahn und Bundesstraße
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Bundesstraße mit A10 im Hintergrund

Kontrolle noch unklar

Offen ist allerdings, wer es kontrollieren soll. „Wie es genau exekutiert wird, müssen wir uns ansehen, wenn der Entwurf der Verordnung fertig ist“, sagte Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) am Montag in einem Interview mit dem ORF Kärnten. Man werde in Kärnten von der Exekutive entsprechend unterstützt, dafür sei man sehr dankbar.

In Salzburg sind neben der ASFINAG und Autobahnpolizei auch private Sicherheitsleute im Einsatz. Ob in Kärnten ebenfalls private Sicherheitsdienste eingesetzt werden, stehe noch nicht fest. „Das ist ein hoher Kostenfaktor, wir wollen nicht unvernünftig hohe Aufwendungen tätigen“, betont Schuschnig. Eine Sperre der Autobahnabfahrten für Hänger, Lkws und Wohnmobile wäre jedenfalls eine Premiere für Kärnten.