Turm mit Baugerüst Burgenbau Friesach
ORF/Petra Haas
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Chronik

Friesach baut Burg wie im Mittelalter

Der Burgbau in Friesach schreitet zügig voran. Im vierzehnten Jahr nach Baubeginn wird nur mit mittelalterlichen Methoden am Wohnturm gebaut. Er soll nach der Fertigstellung 22 Meter in die Höhe ragen, zur Zeit ist man bei 18 Metern angelangt. Die Baustelle am Rande der Burgenstadt Friesach zieht alljährlich an die 20.000 Besucher an.

Mit 750.000 Euro und dem Eintrittsgeld der Besucher muss der Burgbau in Friesach heuer auskommen. Mit der Summe sind die 19 Mitarbeiter und das Material zu zahlen – tonnenweise Steine, zahllose Baumstämme und Metalle, die vom Schmied an Ort und Stelle zu Werkzeugen, Nägeln und Klammern verarbeitet werden.

Nägel
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Auch die verwendeten Nägel werden geschmiedet

Werkzeug wie anno dazumal

Überhaupt ist die Baustelle voll mit Werkstätten, in denen noch Zimmerleute, Steinmetze, Maurer und diverse andere Handwerker arbeiten. Es werden keine Ziegel und kein Beton verwendet, dafür Mörtel aus gebranntem Kalk und tausende Steinblöcke, die alle von Hand geschlagen werden.

Burgenbau Friesach
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Die mittelalterliche Baustelle mit den einzelnen Werkstätten

Arbeiten ohne technische Hilfsmittel als Herausforderung

Es ist nicht immer leicht Baumethoden aus dem 13. Jahrhundert zu verstehen, sagt auch Projektleiter Gerald Krenn: „Es gibt kein Handbuch zum Burgbau, aber viele bildliche Darstellungen. Aus diesen Quellen und den archäologischen Befunden kann man Rückschlüsse ziehen.“

Turm mit Baugerüst Burgenbau Friesach
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Ein Wohnturm entsteht

Schwierig sei, dass alles per Hand geschaffen wird bzw. mit Unterstützung von Pferde: „Es fehlen aber Motoren und Maschinen.“ Viel Wert wird auf Sicherheit gelegt, deshalb tragen die Arbeiter auf der burgbaustelle auch Schutzkleidung. Auch in Hinblick auf die tausenden Besucher wird Sicherheit groß geschrieben.

Arbeiten mit Pferd Burgenbau Friesach
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Pferde statt Baumaschinen im Einsatz

Zusätzliche Einkunftsquellen gefragt

Finanziert wird der Burgbau vom Land Kärnten, dem AMS und durch die Eintrittsgelder der Besucher, letzterer Anteil wird immer größer. Dennoch sei das Projekt alleine dadurch nicht finanzierbar, weil die Personalplanung davon abhänge. Benötigt werden also Nebenveranstaltungen und ein gutes Marketing.

Ein Ende der Bauarbeiten ist noch nicht abzusehen, wobei bei dem Projekt ohnedies der Weg das eigentliche Ziel ist.