Blumenwiese auf der Mussen
ORF/Bernd Radler
ORF/Bernd Radler
Lifestyle

Wanderopening im Lesachtal

Im einem der naturbelassensten Täler Europas, dem Lesachtal, wird die Wandersaison traditionell mit einem großen Wanderopening eröffnet. Am Samstag ist es wieder so weit. Der Lesachtaler Wanderführer Jan Salcher freut sich schon auf die neue Saison.

Rund 300 Kilometer markierte Wanderwege laden im Lesachtal ein, die vielfältige und einzigartige Natur- und Kulturlandschaft zu genießen. Zudem sind Klettertouren von den Schwierigkeitsgraden einfach bis schwierig möglich. Salcher sagte, wenn er mit einer Gruppe von Wanderern losgehe, die er nicht kenne, mache er meistens etwas Leichtes: „Eine von den schönen Almen, die wir haben, ist zum Beispiel die Lackenalm bei St. Lorenzen. Einfach einmal zum Eingehen, zum Schauen, wie gut sind die Leute, was möchten sie sehen, wie fit sind sie und dann kann man ja schauen, dass man ein bisschen längere und schwierigere Touren macht.“

Lumkofel oberhalb von Liesing
Lumkofel oberhalb von Liesing

Wandern auch in Stille

Mit dem Wandern ist es ein bisschen wie mit dem Skifahren, so Salcher: „Man braucht nur jemandem zuzuschauen und nach fünf Schritten weiß man, ob es ein Skifahrer ist oder nicht. Und mit den Jahren, wenn man jemandem eine halbe Stunde beim Wandern zuschaut, dann weiß man, ob er trittsicher ist oder nicht.“

Salcher sagte, er sei vorsichtig mit Superlativen wie „schönstes Tal Europas“, aber das Lesachtal sei ein sehr schönes und ruhiges Tal. Außerdem ein Tal mit einer sehr reichhaltigen Geschichte. „Die schönsten Wanderungen habe ich in der Tat in totaler Stille gemacht.“

Blumen und Panorama
ORF/Bernd Radler
Blumen auf der Mussen

Bei seinen Wanderführungen seien die Schwachen nicht überfordert, die Stärkeren fühlen sich nicht unterfordert. Wenn das Wetter nicht ganz so perfekt sei, seien die Leute eher ruhig, konzentrieren sich aufs Gehen, auf das eigene Ich, auf die Umgebung: „Da habe ich schon Wanderungen gemacht mit ein oder 1,5 Stunden, wo keiner mehr ein Wort gesagt hat und alle waren glücklich.“

Ausblick von der Mussen
Andreas Lutche
Blick von der Mussen

„Geologisch interessantes Tal“

Auch mit Gestein kennt sich Salcher aus: „Wir haben hier den Geopark Karnische Alpen, wo auch die Gemeinde Lesachtal Mitglied ist. Seit Beginn des Geoparks war ich immer wieder für den Geopark tätig, auch als Geopark Ranger und habe den Leuten bei verschiedenen Wanderungen versucht, auch die Geologie des Tals ein bisschen näher zu bringen. Was man schon sagen kann ist, dass das Lesachtal, die gesamten Karnischen Alpen im Besonderen, geologisch ein irrsinnig spannendes Gebiet sind. Wenn sich jemand für diese Thematik interessiert, dann sollte er unbedingt einmal herkommen und auch so Hotspots wie den Wolayer See besuchen, mit seinen vielen Fossilien.“

Wolayer See
Wolayer See

Anmelden beim Tourismusverband

Touren könne man beim Tourismusverband buchen, jeden Donnerstag gebe es eine Gratis-Wanderung, die im gesamten Tal stattfinde. Einen Teil dieser Wanderungen führe er, so Salcher. Wenn es darüber hinaus gehe, solle man am besten direkt Kontakt aufnehmen. Der Tourismusverband habe die Kontaktadresse zu den Bergführern im Tal und den Wanderführern.

Ein Highlight sei im Frühling der Blumenberg Mussen. Da gehen die Wanderungen Mitte Juni los, je nach Vegetation halte man mehrere Wanderungen ab, so Salcher. Alpenpflanzen haben nur sehr wenig Zeit zum Wachsen, seien sehr oft sehr klein und zerbrechlich, obwohl sie in einer rauen Umwelt leben. Beim Wandern lerne man seine Heimat kennen, so Wanderführer Salcher.